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20.03.2002

Unzählige Menschen aus misslicher Lage gerettet

Esslinger Zeitung - Harald Flößer

OSTFILDERN - Heinz Hanekamm gibt nach zehn Jahren das Amt des Kreisbrandmeisters ab - Mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Er hat viel Schlimmes hautnah miterlebt. Eigene Interessen und vor allem die Familie mussten über Jahrzehnte zurückstehen, weil er einen Großteil seiner Freizeit dazu nutzte, anderen aus der Patsche zu helfen. Harte Arbeit, aus der er dennoch eine tiefe Befriedigung schöpfte. Vor allem, wenn Menschenleben gerettet werden konnten. "Ich glaube, ich würde es wieder machen", sagt Kreisbrandmeister Heinz Hanekamm, ohne groß zu überlegen. Nach zehn Jahren gibt er Ende März sein Ehrenamt als Chef der 3400 Feuerwehrleute im Kreis Esslingen ab. "Spätestens mit 60 wollte ich aufhören", sagt der heute 57-jährige Geschäftsmann aus Nellingen. Sein Nachfolger Bernhard Dittrich wird den verantwortungsvollen Posten künftig hauptamtlich führen. In der Kreisbehörde wird der Beamte, der bisher bei der Berufsfeuerwehr in Berlin tätig war, ab April gleichzeitig für den vorbeugenden Brandschutz verantwortlich sein. Die Feuerwehr war sein Leben - diesen Gedanken greifen vermutlich alle Laudatores auf, wenn sie Heinz Hanekamm am 26. Juli in der Schurwaldhalle in Schanbach mit Dankesworten verabschieden. 40 Jahre lang hat er bei der Feuerwehr Dienst am Nächsten geleistet, davon drei Jahrzehnte in Führungspositionen. 1972 übernahm er in Nellingen den Posten des stellvertretenden Kommandanten. Acht Jahre später stieg er zum Stadtbrandmeister von Ostfildern auf. Und 1992 wählten ihn die Kommandanten der Kreisfeuerwehren zum Nachfolger von Friedrich Spieth. "Er war mein Ziehvater", sagt Hanekamm, nennt im gleichen Atemzug aber auch Wilhelm Mühlich, seinen Vorgänger als Stadtbrandmeister. "Ich bin da langsam reingewachsen", erzählt der 57-Jährige, der am Schluss pro Jahr an 150 Tagen für die Feuerwehr unterwegs war. Unter Hanekanm's Ägide wurden Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis erheblich verbessert. In den wichtigsten Firmen wurden Brandmeldeanlagen installiert. Ein zweiter Alarmierungsweg sorgt seither für doppelte Sicherheit. In Esslingen, Echterdingen und Nürtingen wurden Gefahrgutzüge stationiert. Darüber hinaus gibt es einen Strahlenschutzzug in Kirchheim, Nellingen ist Standort eines hochmodernen Messgerätewagens. Im Rechner der Einsatzleitstelle ist ein bis ins kleinste Detail ausgearbeiteter Überlandhilfeplan hinterlegt. "Eine schnelle und effektive Alarmierung st das A und 0", sagt Hanekamm. Sein wichtigstes Anliegen: Innerhalb von zehn Minuten muss die Feuerwehr, egal an welchem Ort im Landkreis, zur Stelle sein. Um den Nachwuchs ist dem 57-Jährigen nicht bange. "Wir haben eine sehr gute Jugendfeuerwehr mit über 800 Mitgliedern." Etwa 80 davon rückten nach intensiver Ausbildung jedes Jahr in die Gruppe der Aktiven nach. Seine schlimmsten Erlebnisse während seiner Zeit als Kreisbrandmeister? Heinz Hanekamm erinnert sich an den verheerenden Großbrand im Plochinger Neckarhafen, gleich zu Beginn seiner Amtszeit. Sehr bedrückend für ihn war auch ein Unfall auf der Autobahn, wo er fünf junge Menschen hat sterben sehen. Wie er mit solchem Leid fertig geworden ist? "Immer wenn ich zu einem Unfall gefahren bin, habe ich mir gesagt: Mach dich auf das Schlimmste gefasst." Genauso wichtig sei aber die Aufarbeitung danach. Hanekamm: "Vielen Einsatzkräften hilft es, wenn sie danach miteinander über das Erlebte sprechen." Trotz allem Leid möchte Hanekamm seine Zeit bei der Feuerwehr nicht missen. "Der Einsatz für die gemeinsame Sache, der Zusammenhalt, die Kameradschaft, das alles hat mir persönlich sehr viel gegeben."

Seinen Schutzanzug wird er bald nicht mehr brauchen: Kreisbrandmeister Heinz Hanekamm scheidet Ende März aus dem Amt.

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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