

ESSLINGEN - Freiwillige Feuerwehr wirbt um Mitglieder
Mit einer groß angelegten Plakataktion wirbt die Freiwillige heute um neue Mitglieder. Pro Stadtteil gibt es vier verschiedene Motive, die in Bussen und an öffentlichen Treffpunkten aufgehängt werden sollen. "Unsere Feuerwehr ist schlagkräftig", betonte Feuerwehr Esslingen abOberbürgermeister Jürgen Zieger bei der Vorstellung der Plakataktion. Allerdings sei in den kommenden Jahren mit einigen altersbedingten Abgängen der knapp 230 Mann starken Truppe zu rechnen. "Wir wollen natürlich nicht erst aktiv werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist", erklärte Zieger die frühzeitige Aktion zur Mitgliederwerbung. Schließlich sei die Stadt, die auch 20 hauptamtliche Feuerwehrleute beschäftigt, auf die ehrenamtliche Wehr angewiesen. "Wir wären nicht ansatzweise in der Lage, eine ausschließliche Berufsfeuerwehr zu finanzieren", unterstrich der OB. Feuerwehrkommandant Rainer Stalzer verwies auf die erschwerten Bedingungen, ehrenamtliche Kräfte zu finden: "Wir leben in einer Freizeitgesellschaft, in der die Menschen immer weniger bereit sind, für andere etwas zu tun." Dass es Spass machen kann, anderen zu helfen und für die Gemeinschaft etwas zu tun, soll die aktuelle Aktion verdeutlichen. So ist auf jedem der 28 Plakate ein aktiver mit einem persönlichen Statement dargestellt. "Anderen helfen? jederzeit" wird Jeannette Sylopp aus Wäldenbronn zitiert. So, wie die 28-jährige Bildhauerin unter ihrem Feuerwehrhelm hervorlacht, glaubt man sofort, dass sie gerne Feuerwehrfrau ist. "Weil es Spass macht!" sagt ein 34-Jähriger und "Ich helfe nicht nur wenn es brennt" ein 19-Jähriger aus der Stadtmitte. Erreichen soll die Aktion die Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen. "Es sollen sich ausdrücklich auch Frauen bewerben", betonte Ziegler. Bislang sind sechs Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Problem Arbeitgeber Neben der mangelnden Bereitschaft für ehrenamtliche Arbeit sei außerdem das Verhalten der Arbeitgeber ein Problem. Diese sollten Ihre Angestellten im Einsatzfall wenn möglich gehen lassen. "In der Vergangenheit sind trotzdem einzelnen Mitarbeitern Nachteile entstanden", klagte Stalzer. Dennoch erscheinen im Normalfall bei einem Einsatz 50 Prozent der Feuerwehrleute, sodass ein Dienstplan nur in Ferienzeiten nötig ist. Die Freiwilligen in der Stadtmitte müssen durchschnittlich alle drei Tage ausrücken, in den anderen Stadtteilen sind es zwischen 10 und 30 Einsätze pro Jahr.