

ESSLINGEN: Feuerwehr bittet OB um Unterstützung für neue Wache
(cid) - Im Vorfeld der zweiten Lesung für den Esslinger Haushalt 2004 ist die Hoffnung der freiwilligen Feuerwehr groß, dass der Gemeinderat einen Planungsbeschluss für die neue Feuerwache an der Kurt-Schumacher-Straße fällt und dafür das Geld genehmigt. Letztlich gehe es bei diesem Projekt um die Sicherheit der Bürger. Die Grundsatzentscheidung für eine neue Feuerwache ist längst getroffen worden, es gab einen Realisierungswettbewerb und über den Standort herrscht Einigkeit. Im Gemeinderat wird es am Montag während der zweiten Lesung des Haushalts 2004 unter anderem darum gehen, wie sich die Mehrheitsverhältnisse für einen Planungsbeschluss entwickeln. Die Verwaltung hat dafür 450 000 Euro eingeplant. Roland Reutter, Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte, hat sich nun in einem Schreiben an OB Zieger gewandt und bittet um dessen Fürsprache. Vordergründig gehe es um den geplanten Neubau an der Kurt-Schumacher-Straße, so Reutter. Eigentlich gehe es aber um mehr: "Um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, um die Sicherheit der Feuerwehrleute und um den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen als Freiwilligen-Wehr."
Die Diskussionen um eine neue Feuerwache ziehen sich mittlerweile über drei Jahrzehnte hin. Reutter: "Ohne Neubau ist eine Investition von 3,9 Millionen Euro in die alte Wache notwendig." Dadurch würde aber nicht einmal den üblichen berufsgenossenschaftlichen Auflagen entsprochen. Auch europäische Richtlinien könnten trotz Investitionen am alten Standort nicht eingehalten werden. Folgekosten seien unausweichlich, "es wäre ein Fass ohne Boden".
Unkalkulierbares Risiko
Wegen der räumlichen und technischen Verhältnisse in der alten Wache an der Kies-Kreuzung könne die Feuerwehr schon heute nicht mehr ein Optimum an Sicherheit für die Bevölkerung garantieren, so Reutter an die Adresse des OB. Hauptamtliche und freiwillige Kräfte seien einem unkalkulierbaren Risiko ausgesetzt, die Unfallgefahr sei hoch. Als "extrem gefährlich" beschreibt er die Verkehrssituation im Umfeld der Wache. "Aus unserer Sicht und auf Grund der Erfahrungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist es ohne eine moderne Infrastruktur nicht möglich, die freiwillige Feuerwehr mittel- und langfristig zu erhalten", so der Abteilungskommandant. Er bedauert, "dass der lange versprochene Neubau offenbar im kommunalpolitischen Vorwahlkampf zum Spielball geworden ist". Es dürfe keinen Verteilungskampf geben, wenn es um die Sicherheit der Bürger und um die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen gehe. Um Unterstützung bittet Reutter den OB auch für drei beantragte Hauptamtlichen-Stellen im mittleren Dienst (73 000 Euro). Manche Kommunalpolitiker seien offenbar der Meinung, dass die Arbeit auch von freiwilligen Kräften geleistet werden könne. "Das lehnen wir entschieden ab. Freiwilligkeit darf nicht ausgenutzt werden", unterstreicht der Kommandant.