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01.06.2004

Schock bei der Rückkehr vom Pfingstausflug

Esslinger Zeitung - Elisabeth Schaal

ES-HEGENSBERG: Einzig anwesender Bewohner rettet sich bei Feuerausbruch ins Freie - Fünfköpfige Familie kommt bei Nachbarn unter 
Für die am Spätnachmittag ahnungslos von einem Ausflug heimkehrende Familie war es ein Schock: Ein Feuer hatte Stunden zuvor am Pfingstsonntag ihr Haus in der Anhäuserstraße zum großen Teil zerstört. Der Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen nach auf mindestens 300 000 Euro. Bei dem Brand, bei dem ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz war, erlitt eine Feuerwehrmann leichte Brandverletzungen.
Die Anrufe, die gegen 10.39 Uhr bei der Feuerwehrleitstelle eingingen, klangen so dramatisch, dass sofort höchste Alarmstufe ausgelöst und damit gleich zwei Löschzüge alarmiert wurden: die nur einen Steinwurf entfernt untergebrachte Abteilung Hegensberg-Liebersbronn sowie die Einsatzkräfte aus der Stadtmitte, Sulzgries und Wäldenbronn. Als die ersten Feuerwehrleute an dem am Hang liegenden Zweifamilienhaus eintrafen, "brannten alle drei Geschosse im hinteren Gebäudekomplex lichterloh", schildert Stunden später Esslingens stellvertretender Feuerwehrkommandant Günter Jesinger. Ihm und seinen noch vor Ort weilenden Kollegen sind die Strapazen des Einsatzes ins Gesicht geschrieben. Weil die Löschfahrzeuge nicht durch einen engen Weg bis zum Brandobjekt vorfahren konnten, bedeutete das für die Helfer zwar einen viel höheren Aufwand, aber "keine unlösbare Aufgabe".
 
Auch Schuppen brennt ab
Nachdem klar war, dass sich niemand mehr in dem Gebäude aufhielt - die Familie mit drei kleinen Kindern hatte einen Ausflug unternommen, eine Bewohnerin war in der Kirche, ihr Sohn hatte sich vor den Flammen in Sicherheit gebracht -, konzentrierten sich die Brandbekämpfer darauf, dass sich das Feuer nicht noch weiter ausbreitete. Allerdings zog es auch den linken Gebäudekomplex stark in Mitleidenschaft. Zwei Mehrfamilienhäuser in unmittelbarer Nähe blieben unversehrt. Ebenfalls ein Raub der Flammen wurde ein angebauter Schuppen. Darin könnte nach ersten Vermutungen der Kriminalpolizei das Feuer ausgebrochen sein. Klarheit sollen heute weitere Ermittlungen der Brandsachverständigen bringen.
Die Löscharbeiten, von denen sich auch Oberbürgermeister Jürgen Zieger an Ort und Stelle ein Bild machte, gestalteten sich schwierig. Wegen teils massiver Einsturzgefahr konnten die Gebäude nur noch teilweise betreten werden. Nur mit Atemschutz konnten die Feuerwehrleute das Gebäude mit seiner Holz-Fachwerk-Konstruktion betreten, bei dem eine der tragenden Wände "ein uraltes Lehm-Weidengeflecht war", so Jesinger. Er zollte seinen verschwitzten Mannen - insgesamt 55 waren mit zehn Fahrzeugen vor Ort - für ihren enormen Einsatz großes Lob. Nach vier Stunden waren schließlich auch die letzten Glutnester gelöscht.
Polizeibeamte regelten den Verkehr durch Hegensberg. Das Rote Kreuz war mit elf Leuten aus dem Ortsverein Esslingen und zehn Mitgliedern der Schnelleinsatzgruppe (SEG) mit Einsatzleiter Jürgen Vollmer und Kreisbereitschaftsleiter Rolf Wieder zunächst vor Ort. Ein Feuerwehrmann wurde wegen einer leichten Brandverletzungen an der Hand behandelt, die übrigen wurden mit Getränken versorgt. "Die Einsatzleitung hat die Leute sehr umsichtig eingesetzt", lobte DRK-Pressesprecher Alfred Prasch.
Beeindruckt von der Tatkraft und der Hilfsbereitschaft der Nachbarn zeigte sich Kurt Spieth, Traumatherapeut und Leiter des DRK-Notfallnachsorgedienstes Esslingen.
Gemeindepfarrer Friedrich Zimmermann, der in diesem Team als Notfall-Seelsorger mitarbeitet, hatte sich sofort um die von dem Brand betroffene Frau gekümmert, die den Gottesdienst besucht hatte. Und für die Nachbarn war sofort klar, dass die betroffenen Eltern und ihre drei kleinen Kinder zunächst bei ihnen unterkommen werden. Sie holten die in Waschkörben, Kartons und Gelben Säcken gestapelten und verpackten Habseligkeiten ab, die Feuerwehrleute gegen Abend nach und nach aus dem Haus trugen.
 
Traumatherapeut betreut Familie
Kurt Spieth hatte die fassungslose Familie bei ihrer Rückkehr in Empfang genommen, sich vor allem um die geschockte Mutter gekümmert: "Je früher wir bei so einem Unglück vor Ort sind, umso effektiver können wir arbeiten. Und umso größer ist die Chance, dass sich das psychische Belastungstrauma der Betroffenen in Grenzen hält und die Menschen relativ schnell wieder in ihrem Alltag zurechtkommen."
 

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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