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03.06.2004

Viele Menschen sind einfach da und handeln

Esslinger Zeitung - Elisabeth Schaal

ES-HEGENSBERG: Enorme Hilfsbereitschaft für brandgeschädigte Familien - Beide sind auf der Suche nach Wohnungen
"Wir stützen das Haus selbst ab, damit wir noch Dinge herausholen können. Dann muss es aber wohl abgerissen werden bis zum Keller." Davon ist die Schwägerin überzeugt. Bei ihr sind die 67-jährige Frau und deren 51-jähriger Bruder untergekommen, deren Teil des Doppelhauses in Hegensberg am Pfingstsonntag am stärksten von einem Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der ebenfalls im Haus wohnende 40-jährige Sohn der 67-Jährigen fand ebenfalls in der Nachbarschaft ein vorübergehendes Domizil. Beide Männer haben auf einen Schlag alles verloren. Sie hatten ihre Zimmer im ersten Stock, wo das Feuer besonders heftig wütete.
 
Elterliches Anwesen zerstört
Ein nagelneuer Fernseher, DVD- und CD-Player, PC, Mobiliar, Kleidung - alles ein Raub der Flammen. Doch Dinge, die sich im Gegensatz zu vielem anderen ersetzen lassen. Denn für die 67-Jährige und ihren Bruder war es auch das mit unzähligen Erinnerungen verbundene elterliche Anwesen, das nun zum großen Teil in Trümmern liegt. Tröstlich allein ist die enorme Hilfsbereitschaft, die auf dem Berg eingesetzt hat: "Nachbarn, Freunde und Schulfreunde haben schon Kuverts vorbeigebracht", erzählt die Frau, sprich, eine erste finanzielle Unterstützung geleistet. Das Ordnungsamt, als Ortspolizeibehörde verpflichtet, für Brandopfer eine kurzfristige Unterbringungsmöglichkeit bereit zu stellen, sucht im Moment nach einer Wohnung. Doch "wir drei wollen zusammen bleiben und suchen hier in der Nähe eine Unterkunft, in der jeder sein Zimmer hat", sagt die 67-Jährige. Und ihre Schwägerin ergänzt: "Es ist wichtig, dass die drei in der Umgebung unterkommen. Erst ist das Haus weg und dann würden sie auch noch irgendwo hin verpflanzt - das wäre nicht gut".
 
Kinder nicht aus dem Umfeld reißen
"Ein Gutachter und der Architekt haben bisher noch keine Bestandsaufnahme der Bausubstanz gemacht. Es ist nur klar, dass das Gebäude einsturzgefährdet und deshalb nicht bewohnbar ist", schildert der 37-jährige Bewohner der anderen Doppelhaushälfte. Mit seiner Frau und den sieben, sechs und drei Jahre alten Kindern ist er erst einmal in der Nachbarschaft untergekommen. Auch er sucht für seine Familie eine Wohnung in der Nähe: "Für die Kinder ist es schlimm genug, dass das Haus nicht mehr da ist. Jetzt wollen wir sie nicht auch noch aus der gewohnten Umgebung mit Schule und Kindergarten herausreißen." Ein Jahr werde es wohl dauern, bis das Gebäude wieder hergerichtet sei, erzählt der 37-Jährige. Diesen Zeitrahmen nenne jedenfalls der Architekt.
Die Familie lebt seit drei Jahren in Hegensberg und hat nun sehr direkt zu spüren bekommen, dass "kirchliche Gemeinschaft und Nachbarschaft hier funktionieren". "Wir werden zum Mittagessen eingeladen, man nimmt uns mal die Kinder ab, hat Kleider gewaschen", schildert der Vater. Und die 32-jährige Mutter ergänzt: "Viele Menschen sind einfach da und handeln, kümmern sich um Kleinigkeiten, für die wir noch nicht den Kopf haben. Das tut richtig gut".
Wer an die eingangs erwähnte brandgeschädigte dreiköpfige Familie eine Wohnung vermieten möchte, kann dies der Schwägerin mitteilen unter 01 73/6 61 48 81.
Für die Eltern mit ihren drei Kindern nimmt Martin Raisch von der Kirchengemeinde Angebote bezüglich einer Wohnung entgegen unter 3 70 23 26.
Die evangelische Kirchengemeinde Hegensberg-Liebersbronn hat bei der Kreissparkasse Esslingen (BLZ 611 500 20) unter dem Stichwort "Nothilfe" für beide geschädigten Familien ein Spendenkonto eingerichtet mit der Nummer 94 85 64. Für Beträge ab 100 Euro werden Spendenbescheinigungen zugeschickt. Bei geringeren Beträgen genügt der Einzahlungsbeleg als Nachweis gegenüber dem Finanzamt.

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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