07.10.2004
Fensterln für den Ernstfall
Esslinger Zeitung - Petra Weber-Obrock
ESSLINGEN: Feuerprobe im Schelztor-Gymnasium
Pünktlich um 19.30 Uhr rückten an jenem Abend die Löschzüge der Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Hegensberg, Wäldenbronn und Sulzgries mit Blaulicht auf dem Pausenhof des Schelztor-Gymnasiums an, um einen Großeinsatz im Schulzentrum Nord zu üben.
Der Traum so manch frustrierten Pennälers wäre in der Realität ein echtes Horrorszenario, bei dem es auf jede Sekunde ankäme. "Menschenrettung ist unser allererstes Anliegen", sagt Stadtbrandmeister Rainer Stalzer von der Hauptfeuerwache, der die Übung beobachtet, während Einsatzleiter Eberhard Schuder die knapp 70 Feuerwehrleute zum Chemieraum und zum Kunstsaal dirigiert, wo die - zum Glück fiktiven - Brandherde liegen. Es geht darum, die eingeschlossenen Schüler in kürzester Zeit zu finden und sie professionell aus den verrauchten Klassenzimmern und von den umlaufenden Balkonen im zweiten Obergeschoss zu befreien. Bei der Rettung der Verletzten mit Schiebeleitern ebenso wie beim Aufbau der Wasserversorgung muss jeder Handgriff sitzen und die Koordination zwischen den drei Abteilungen muss stimmen. Laut Stalzer wäre im Ernstfall der erste Einsatzwagen von der Hauptfeuerwache in der Innenstadt in fünf Minuten am Schelztor-Gymnasium, die Abteilung Wäldenbronn würde danach mit ihren Löschzügen anrücken.
Trotz der Tatsache, dass die Schule über alle vorgeschriebenen Brandschutzeinrichtungen verfügt, war das Erlebnis für die als "Brandopfer" agierenden Schüler aus den Jahrgangsstufen 12 und 13 nicht wenig beängstigend. Viele der Pennäler atmeten denn auch erleichtert auf, als Rauch, Dunkelheit und quälende Warterei nach erfolgreicher Übung endlich ein Ende hatten.
Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung
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