26.02.2005
DaimlerChrysler Esslingen: Brandursache unklar
Stuttgarter Zeitung - dpa
Produktion nach Gießerei-Brand nicht beeinträchtigt
Esslingen/Stuttgart - Nach dem Großbrand in einer Leichtmetallgießerei des DaimlerChrysler-Konzerns in Esslingen geht das Unternehmen davon aus, dass die Fahrzeugproduktion nicht beeinträchtigt sein wird. "Die Brandschutzmauern des vom Feuer zerstörten Gebäudeteils hielten durch den schnellen und massiven Einsatz der Feuerwehr den Flammen stand", sagte Unternehmenssprecher Sven Breitschwerdt am Samstag. Ein Raub der Flammen wurde allerdings die Absauganlage der Kernmacherei, wo das Feuer am späten Freitagnachmittag vermutlich ausgebrochen war. Die Feuerwehren konnten das Feuer in diesem vom Brand betroffenen Gebäudeteil isolieren. Die eigentliche Produktionsanlage sei von den Flammen nicht berührt worden, sagte Breitschwerdt.
Die Polizei nahm unterdessen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Kriminaltechniker, Brandsachverständige und Statiker seien vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen, hieß es bei der Polizei in Esslingen. Die genaue Höhe des Brandschadens sei noch nicht abschätzbar, die Ursache des Feuers bisher unklar. Die Flammen hatten nach erster Einschätzung der Polizei vom Freitag einen Millionenschaden verursacht. Verletzt wurde niemand.
Rund 500 Mitarbeiter der Freitags-Spätschicht konnten sich in Sicherheit bringen und wurden nach Hause geschickt. Sie sollen ihre Arbeit am Montag wieder aufnehmen. "Unsere werksinterne Instandhaltung wird am Wochenende versuchen, eine mobile Absauganlage zu installieren. Aus aktueller Sicht ist deshalb keine Produktionsbeeinträchtigung zu erwarten", betonte Breitschwerdt. Wie er weiter ausführte, ist die eigentliche Produktionshalle vom Brand nicht betroffen. Die dortigen Produktionsanlagen wie die Gießkarusselle und die Kernmacherei seien in Takt. "Die Gießöfen konnten rechtzeitig geleert werden, so dass auch keine Schmelze eingefroren ist", erklärte Breitschwerdt. Für den Nachmittag hoffte der Sprecher, wieder Zugang zum betroffenen Gebäudeteil zu erhalten. "Wir warten darauf, dass das Gebäude schon bald von der Polizei frei gegeben wird", sagte Breitschwerdt.
Die Gießerei in Esslingen-Mettingen gilt als eine der größten und modernsten Anlagen der Welt. In ihr werden Zylinderköpfe, Getriebe-, Kurbel- und Steuergehäuse, Ölwannen und Bremsscheiben für Mercedes- Fahrzeuge produziert.
Bei dem Großeinsatz am späten Freitagnachmittag waren Feuerwehren aus Esslingen und Stuttgart sowie die Werksfeuerwehr im Einsatz. Mehr als 140 Feuerwehrleute waren mit 31 Fahrzeugen ausgerückt, um den Brand zu bekämpfen. Die Flammen waren nach mehreren Stunden unter Kontrolle. Über dem Gelände stand eine riesige, weithin sichtbare Rauchsäule. Die Bevölkerung war vorsorglich aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen. Messungen ergaben nach Polizeiangaben jedoch keine Schadstoffe in der Luft. Die Werksfeuerwehr sei bis in die frühen Morgenstunden mit kleineren Nachlöscharbeiten beschäftigt gewesen, sagte die Polizei.
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