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28.02.2005

Produktion nach Gießerei-Brand nicht beeinträchtigt

Esslinger Zeitung - Elisabeth Schaal

ES-METTINGEN: Rund drei Millionen Euro Sachschaden im DaimlerChrysler-Werk Polizei schließt Brandstiftung aus
Ein technischer Defekt im Bereich der Leichtmetallgießerei ist nach Angaben der Polizei vermutlich die Ursache für den Großbrand bei DaimlerChrysler im Werksteil Mettingen. Das Feuer, bei dem es keine Verletzten gab, hatte am Freitagabend ersten Schätzungen zufolge rund drei Millionen Euro Sachschaden verursacht. Nach Angaben von Firmenseite will man bereits heute zumindest Teile der Produktion wieder hochfahren.

Wir haben Glück im Unglück gehabt, sagte Unternehmenssprecher Sven Breitschwerdt, nachdem sich die dicken Qualmwolken verzogen hatten und man wieder klar sah. Die Brandschutzmauern des betroffenen, etwa 15 Meter hohen Gebäudeteils, eine Stahlkonstruktion, hatten den Flammen standgehalten: Durch den schnellen und massiven Einsatz der Feuerwehren konnte das Areal isoliert werden. Innerhalb weniger Sekunden, nachdem der Alarm um 17.24 Uhr bei der Einsatzzentrale des Werkes Untertürkheim eingegangen war, stand fest, was zu tun ist. Je nach Alarm gibt es für unsere Werksfeuerwehr einen speziellen Einsatzplan, verdeutlichte Gerhard Winter, der Umweltschutzbeauftragte des Werks.
Absauganlage völlig zerstört
Völlig zerstört wurde allerdings die Absauganlage der Kernmacherei. Dort war das Feuer ausgebrochen. Es war von knapp 150 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen, der Berufsfeuerwehr Stuttgart sowie der Werksfeuerwehr Untertürkheim bekämpft worden. Die betrieblichen Brandbekämpfer waren bis in die frühen Morgenstunden des Samstags noch mit kleineren Nachlöscharbeiten beschäftigt. Ob wir eine völlig neue Stahlkonstruktion brauchen oder ob die alte repariert werden kann, steht im Moment noch nicht fest, so Breitschwerdt.
Thomas Uhr, der Chef der Leichtmetallgießerei, geht davon aus, dass aus aktueller Sicht eine Beeinträchtigung der Produktion nicht zu erwarten ist. Gefertigt werden Zylinderköpfe, Getriebe-, Kurbel und Steuergehäuse, Ölwannen und Bremsscheiben für Mercedes-Fahrzeuge. Die Anlage gilt als eine der größten und modernsten der Welt. Geliefert werden die Teile in die Motorenwerke des Unternehmens nach Berlin, Untertürkheim und Bad Cannstatt. Die eigentlichen Produktionsanlagen wie die Gießkarusselle und die Kernmacherei seien vom Feuer nicht berührt worden: Die Gießöfen wurden rechtzeitig geleert, so dass auch keine Schmelze eingefroren ist, so der Firmensprecher. Die werksinterne Instandhaltung werde nun prüfen, wie eine mobile Absauganlage installiert werden könne.
Die 500 Mitarbeiter der Spätschicht waren am Freitagabend nach Hause geschickt, die Nachtschicht abgesagt worden. Für Samstag und Sonntag waren Instandhaltungsarbeiten geplant, so dass keine Schichten angesetzt waren. Am Montag sollen die Mitarbeiter wieder die Arbeit aufnehmen. Breitschwerdt: Zumindest in Teilen wollen wir dann die Produktion wieder hochfahren. An eine Verlagerung war zu keinem Zeitpunkt gedacht. Die Kripo war mit fünf Brandermittlern, einem hinzugezogenen externen Sachverständigen und einem Statiker vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen und nach der Ursache des Feuers zu forschen. Nach den bisherigen Ermittlungen könne Brandstiftung absolut ausgeschlossen werden, betonte Polizeisprecher Gerd Aigner gestern. Man gehe von einer technischen Ursache aus. Der Brandschaden wird auf rund drei Millionen Euro geschätzt. Die Polizei hatte das einsturzgefährdete Gebäude, dessen Dach bereits abgerissen worden ist, am Samstag kurz nach 15 Uhr wieder freigegeben.
Mitarbeiter räumen auf
Über die rasche Freigabe war man bei DaimlerChrysler froh: 150 eigene Leute und Helfer von Partnerfirmen haben hier generalstabsmäßig mit den Aufräumarbeiten begonnen, schilderte Breitschwerdt am Samstagmittag. Jetzt seht ihr mal, was es für Standortvorteile hat, mit guten Leuten wie hier in Mettingen zu arbeiten, hätten ihm die kräftig zupackenden Mitarbeiter mit auf den Weg gegeben, erzählte Thomas Uhr schmunzelnd.
Die dicke Rauchsäule war am Freitagabend so stark, das sich sogar Einwohner im Landkreis Esslingen besorgt an die dortige Polizei gewandt hatten. Den Qualm verursachte vor allem das in Brand geratene Isoliermaterial. Es schützte den Gebäudeteil vor Temperaturschwankungen und dämmte Geräusche, erklärte Hans Müller, Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Esslingen.
Messungen, vorgenommen mit zwei Umweltfahrzeugen der Feuerwehr, hätten keine gefährlichen Schadstoffkonzentration in der Luft ergeben. Die Schwefel- und Chloranteile lagen deutlich unterhalb zulässiger Grenzwerte. Die Geruchsbelästigung habe man allerdings nicht leugnen können. Während eines der Umweltfahrzeuge vor Ort Untersuchungen vornahm, war das so genannte Spürfahrzeug in Mettingen, Weil, auf dem Zollberg bis nach Stuttgart zu diversen Messungen unterwegs.

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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