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08.03.2005

Die Katastrophe verhindert

Esslinger Zeitung - Kornelius Fritz

ESSLINGEN: Trotz des Großbrandes bei DaimlerChrysler läuft die Produktion in der Gießerei weiter
Als die Flammen am Freitag vor einer Woche meterhoch über der Leichtmetallgießerei in den Abendhimmel schlugen, rechneten die Verantwortlichen des DaimlerChrysler-Werkes in Esslingen-Mettingen mit dem Schlimmsten. Inzwischen steht jedoch fest: Obwohl der Großbrand einen Schaden von rund drei Millionen Euro verursacht hat, ist das Unternehmen mit einem blauen Auge davon gekommen.
Von Kornelius Fritz
Schon kurz nachdem das Feuer ausgebrochen war, konnte das Unternehmen die wichtigste Nachricht vermelden: Menschen kamen nicht zu Schaden. Aber auch die wirtschaftlichen Folgen hätten weitaus verheerender ausfallen können. "Wenn das Feuer auf die Produktionsanlage übergegriffen hätte, wäre das eine Katastrophe gewesen", sagt Dirk Jacobs, Leiter der Werksfeuerwehr. Durch den vereinten Einsatz seiner Mannschaft und der Berufsfeuerwehren Esslingen und Stuttgart war es jedoch gelungen, die Flammen auf einen 400 Quadratmeter großen Gebäudeteil zu begrenzen, in dem eine Absauganlage untergebracht war. "Die Zusammenarbeit hat wunderbar geklappt", lobt Jacobs die Leistung der 200 Feuerwehrleute. Die Brandschutzwände, die so konstruiert sind, dass sie die Flammen eigentlich nur 90 Minuten abwehren können, hielten dem fünfstündigen Feuer Stand, die angrenzende Produktionshalle blieb unbeschädigt.
Mitarbeiter opfern ihr Wochenende
Völlig zerstört wurde dagegen die Absauganlage, die aus einem so genannten "Säurewäscher" und einem "Biowäscher" besteht und schädliche Dämpfe aus der Gießerei reinigt. Der Biofilter enthält komprimierte Holzspäne, die sich sofort entzündeten. "Das ist wie ein riesengroßer Grill", vergleicht es Jacobs. Solange die Absauganlage noch eingeschaltet war, wurde das Feuer zudem wie mit einem Fön angefacht. In dem betroffenen Gebäudeteil entwickelten sich nach Jacobs'' Schätzungen Temperaturen zwischen 800 und 1200 Grad. Zu retten war da nicht mehr viel. Immerhin gelang es der Feuerwehr, die Stahlträger mit Wasser zu kühlen und dadurch einen Einsturz des Gebäudes zu verhindern. Die genaue Brandursache ist bislang noch nicht geklärt. Es gilt inzwischen aber als sicher, dass ein technischer Defekt für das Feuer verantwortlich war. DaimlerChrysler hat parallel zu den Ermittlungen der Kriminalpolizei auch eigene Gutachter eingeschaltet, die die Ursache des Unglücks endgültig klären sollen.
Bereits am Abend des Brandes beriet ein Krisenstab darüber, wie die zerstörten Anlagen kurzfristig ersetzt werden können. Noch am Wochenende wurden Rohrleitungen von der Gießerei zu einer anderen Filteranlage auf dem Werksgelände gelegt, die als Reserve zur Verfügung steht, falls eine Anlage, zum Beispiel für Wartungsarbeiten, abgeschaltet werden muss. Diese Anlage musste für ihren neuen Einsatz allerdings erst noch umgebaut werden. 120 Mitarbeiter aus der firmeneigenen Instandhaltungsabteilung opferten hierfür ihr Wochenende, auch Fremdfirmen waren kurzfristig zur Stelle: "Wir haben das Unmögliche möglich gemacht", sagt Hans-Peter Püttmer, der die Arbeiten geleitet hat, voller Stolz.
Bereits am Montag nach dem Brand konnte die Produktion in vollem Umfang wieder aufgenommen werden. Alle Grenzwerte für die Emissionen werden nach Angaben von DaimlerChrysler auch weiterhin eingehalten. Wobei das Unternehmen hier noch weitere Verbesserungen verspricht. Bereits in zwei Wochen wird der neue Säurewäscher zur Verfügung stehen, der bis zum Wiederaufbau des zerstörten Gebäudes in einem Container untergebracht wird. Eine neue Bio-Filteranlage soll dann im Sommer in Betrieb gehen: "Diese Anlage ist auf dem neuesten Stand der Technik und wird noch deutlich bessere Emissionswerte haben als die alte", verspricht der Leiter der Gießerei, Ralph Koppenhöfer.

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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