

ESSLINGEN - Einfacher Neubau am Landratsamt verläuft parallel zum Bahnkörper Erster Preis für Mueller-Benzing Baubeginn 2003 Das Esslinger Büro Mueller-Benzing hat den Wettbewerb für die neue Hauptwache der Feuerwehr gewonnen. Neben dem Landratsamt sieht der Vorschlag einen einfachen Baukörper vor, der parallel zur Bahnlinie verläuft. Baubeginn soll im September 2003 sein. 13 Stunden brütete das Preisgericht im Dick-Areal über 37 Arbeiten. Am Ende gab es einen klaren Sieger. Einstimmig fiel die Entscheidung, das Esslinger Büro MuellerBenzing mit dem ersten Preis auszuzeichnen. "Die Lösung, die wir dem Gemeinderat empfehlen, zeichnet sich durch große Einfachheit aus", lobt der Vorsitzende des Preisgerichts, Heinz Egenhofer aus Stuttgart, vor der Presse. "Die Sieger haben die schwierige Aufgabe überzeugend gelöst", so der Architekt. Sehr zufrieden zeigt sich auch Oberbürgermeister Jürgen Zieger: "Die neue Hauptfeuerwache hat jetzt ein klares Gesicht". Der Neubau, der voraussichtlich 2005 bezogen werden kann, kostet 7,5 Millionen Euro. Zieger spricht von einer "wirtschaftlichen Lösung", die dem Gebot der Sparsamkeit gerecht werde. Das Büro Mueller-Benzing verzichtet auf eine Tiefgarage und damit auf eine Variante, die. wegen. des Eingriffs in das Grundwasser mit hohen Kosten und Risiken verbunden wäre. Auffallend schwer taten sich die meisten Teilnehmer, die funktionalen Ansprüche der Feuerwehr zu erfüllen. Acht von ursprünglich 45 Büros hatten erst gar keine Arbeit abgegeben. Rund die Hälfte der eingegangenen Vorschläge mussten aussortiert werden, weil die Feuerwehr die Wache nur nach Rangiermanövern verlassen könnte. Der Zuschnitt des Grundstücks zwingt auch die Sieger zu Kompromissen. Nach diesem Modell gelangen die Fahrzeuge nach dem Einsatz im Rückwärtsgang in die Halle. Für Rainer Stalzer nur ein Schönheitsfehler. Der Kommandant der Feuerwehr bescheinigt dem Vorschlag, dass "er funktioniert und die Arbeit stark vereinfacht". Die Löschzüge seinen für künftige Ernstfälle noch besser gewappnet. "Das Ergebnis des Wettbewerbs eröffnet für die städtebauliche Situation vielversprechende Aussichten", meint Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht. Heute gehöre das Ensemble mit seiner architektonischen Mixtur nicht gerade zu den ersten Adressen der Stadt. "Der Sieger bringt Ruhe in dieses Umfeld", lobt er die Kunst der Beschränkung. Weniger sei in diesem Fall mehr. Weil Mueller-Benzing die Feuerwache direkt neben den Bahnkörper rückt, reicht der Blick von der Kurt-Schumacher-Straße künftig bis zum Merkelpark. Für Wallbrecht ein klarer Fortschritt "Vorschläge für ein Allerweltsgebäude hatten keine Chance", erläutert der Vorsitzende des Preisgerichts. Die wichtige Funktion müsse ebenso wie das Engagement der Feuerwehr in der architektonischen Sprache ihren Niederschlag finden. Diesen Anspruch sieht der Architekt nicht nur in dem Schlauchturm erfüllt, der als gestalterisches Mittel eingesetzt wird. Auch der Vorschlag für die Hauptwache zeige, dass die Architekten dieses Thema sehr intensiv bearbeitet haben. Bevor die Bauarbeiten mit dem Abbruch der alten Neckarhalle beginnen, muss eine neue Bleibe für die Fachberatung der Obdachlosen gefunden werden. Zieger kündigt an, die Verwaltung werde sich rechtzeitig um eine Lösung bemühen. Der Sieg in dem Wettbewerb ist mit 16.200 Euro dotiert. 10.800 Euro gibt es für den Zweiten, 7.360 Euro für den Dritten, 4.900 Euro für den Vierten. Die Arbeiten können täglich von 14 bis 18 Uhr im Erdgeschoss des Dick-Areals neben dem Bistro Metropolitan (Zugang Martinstraße) besichtigt werden (bis Sonntag, 3. März).
Alles klar für die neue Hauptwache der Feuerwehr: Das Preisgericht hat sich für eine Lösung entschieden, die funktional und wirtschaftlich ist. Der klare Baukörper verläuft in der Nähe des Landratsamts parallel zum Bahnkörper. Heinz Egenhofer (Vorsitzender des Preisgerichts), Oberbürgermeister Jürgen Zieger und Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht (von rechts) stellen das Ergebnis vor.