

ESSLINGEN: Feuerwehr legt Wassernebel über Gebäude in der Krummenackerstraße - Leck wird geschlossen Großeinsatz für die Feuerwehr in der Krummenackerstraße: Aus der Kühlanlage eines Firmengebäudes trat gestern Morgen Ammoniak aus. Um ein Ausbreiten des ätzenden Gases zu verhindern, legte die Feuerwehr einen Wassernebel über das Gebäude. Die Polizei sperrte die Straße ab und leitete den Verkehr um. Ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten machte sich schließlich auf die Suche nach dem Leck.
Gegen 9.15 Uhr geht aus dem Fitnessstudio Ladyfit ein Notruf bei der Polizeidirektion Esslingen ein. Die Anruferin klagt über einen beißenden Geruch. Sofort machen sich Polizei und Feuerwehr auf den Weg zu dem Firmengelände, auf dem auch einige Kühlhäuser stehen, und evakuiert rund 20 Personen aus dem Gebäude. Die Luftmessungen der Feuerwehr ergeben schließlich, dass Ammoniak aus der Kühlanlage dringt. Weil das stechend riechende Gas die Schleimhäute reizt und in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann, untersuchen ein Notarzt und die Rettungskräfte des DRK die Evakuierten. Eine Frau wird vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, es wird aber niemand schwerer verletzt.
Da Ammoniak gut wasserlöslich ist, legen die Männer der Wehr sofort einen Wassernebel über das Firmengebäude. Die Polizei sperrt unterdessen die Krummenackerstraße und die Zufahrt von der Stadtmitte nach RSKN ab, was auch Auswirkungen auf die Buslinie 109 hat. "Alle unsere Busse werden über den Hirschlandkopf und den Alexanderbuckel umgeleitet", schildert Johann Miniberger vom Busunternehmen Fischle. "Dadurch kommt es natürlich zu Verspätungen."
Keine Gefahr für Anwohner
Im Laufe des Morgens treffen dann immer mehr Feuerwehrleute aus der Stadt Esslingen und dem Landkreis ein. So ist nicht nur der Gefahrgutzug der Feuerwehr Esslingen mit 15 Fahrzeugen und 54 Mann vor Ort. Die Kollegen aus Nürtingen rücken mit sechs Fahrzeugen und 28 Mann sowie der Messzug Ostfildern mit zwei Fahrzeugen und drei Mann Besatzung in der Krummenackerstraße an. Auch der Fachberater Chemie des Landkreises und Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich sind vor Ort. Rund um die Einsatzstelle wird ständig die Schadstoffbelastung gemessen. "Es besteht aber keinerlei Gefahr für die Anwohner", unterstreicht Stadtbrandmeister Rainer Stalzer.
Nachdem die akute Gefährdung durch den permanenten Wassernebel erst einmal gebannt ist, machen sich die Männer der Wehr in Vollschutz auf die Suche nach dem Leck. Ein schwieriges und für die Feuerwehrleute anstrengendes Unterfangen, "denn die Rohrleitungen zu den Kühlhäusern ziehen sich durch das gesamte Gebäude und sind weit verzweigt", erläutert Stalzer. Es wird auch noch ein Monteur für Kühltechnik hinzugerufen. Gegen 17.30 Uhr kann dann endlich die Austrittsstelle lokalisiert und geschlossen werden. Zwei Stunden später wird die Krummenackerstraße freigegeben. Ob in dem Fall weiter ermittelt wird, dazu konnte Stalzer gestern Abend nichts sagen.