

Die 1.108 Gemeindefeuerwehren in Baden-Württemberg waren im vergangenen Jahr über 100.000 MaI im Einsatz. Technische Hilfeleistungen etwa bei Verkehrsunfällen, Unfällen mit gefährlichen Stoffen oder bei Unwettern haften daran mit 42 Prozent den größten Anteil. Zehn Prozent aller Alarmierungen wurden durch fehlerhafte Brandmeldeanlagen ausgelöst. Sorgen bereitet die offenbar abnehmende Bereitschaft der Bürger, sich ehrenamtlich in den Feuerwehren zu engagieren. Erfreulich ist dagegen die weiterhin positive Entwicklung bei den Jugendfeuerwehren. Die Landesregierung wird trotz schwieriger Haushaltslage die Ausstattung der Feuerwehren weiter fördern. "Heute sind beinahe doppelt so viele Jugendliche wie noch vor zehn Jahren in den 900 Jugendfeuerwehren im Land engagiert. Ich freue mich über diese positive Entwicklung, denn hier wird der Grundstock für ein späteres ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr gelegt. Deshalb gebührt auch allen Verantwortlichen vor Ort Dank, die sich für und in der Jugendfeuerwehr einsetzen", erklärte Innenminister Dr. Thomas Schäuble am 28. Mai 2002 in Stuttgart. 24.150 Jungen und 3.210 Mädchen würden an die Aufgaben einer Feuerwehr herangeführt, 1991 seien es - bei 476 Jugendfeuerwehren - 13.574 beziehungsweise 1.103 gewesen. Neben handwerklichen Fertigkeiten und technischem Wissen würden ihnen hier auch wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit und Rücksichtnahme vermittelt. Bei den aktiven Angehörigen der Feuerwehr sei hingegen ein negativer Trend festzustellen: Vor zehn Jahren seien fast 114.000 Bürger ehrenamtlich in einer Gemeindefeuerwehr engagiert gewesen, heute noch 108.400. Hinzu komme, dass viele Frauen und Männer in den Feuerwehren nicht mehr in der Nähe ihres Wohnortes arbeiten und deshalb bei Einsätzen während der Arbeitszeit vor Ort nicht zur Verfügung stünden. "Solche Lücken können aber notfalls durch Kooperationen mit benachbarten Feuerwehren geschlossen werden. An dieser Stelle danke ich auch allen Arbeitgebern für das Verständnis, wenn ein Mitarbeiter durch seinen Einsatz in der Feuerwehr ausrücken muss", sagte Schäuble. Im Jahr 2001 hätten die Gemeindefeuerwehren insgesamt 100.092 Einsätze verzeichnet, sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei hätten 16.806 Brände bekämpft werden müssen, darunter über 1.000 Großbrände. 42.000 Einsätze seien technische Hilfeleistungen gewesen. Über 5.000 Einsätze hätten Tieren gegolten, die gerettet werden mussten oder Menschen gefährdeten. 6.328 Menschen seien von den Feuerwehren gerettet, 863 nur noch tot geborgen worden. Innenminister Schäuble wies auch darauf hin, dass zugleich 1.627 Frauen und Männer im Feuerwehrdienst verletzt wurden und ein Feuerwehrmann während eines Einsatzes verstarb. "Es ist schlimm, wenn Menschen im Einsatz für Andere selbst Opfer werden. Es ist besonders tragisch, wenn sie dabei ihr Leben verlieren. Auch wegen der Gefahren, die trotz bester Ausbildung und Ausrüstung nie ausgeschlossen werden können, verdienen die ehren- und hauptamtlichen Feuerwehrleute in den Gemeinde- und Werkfeuerwehren unser aller Anerkennung und Dank für ihre Einsatzbereitschaft. Und wir denken dabei auch an ihre Angehörigen und Freunde", so Schäuble. Als "ärgerliche Rekordzahl" bezeichnete Schäuble die 15.471 Fehlalarme. Den größten Anteil daran hätten fehlerhaft ausgelöste Brandmeldeanlagen verursacht. Brandhilfe - Organ des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg Mit amtlichen Bekanntmachungen des Innenministeriums
Dieser Artikel wurde original aus dem/der Brandhilfe 07/2002 entnommen,