

Titelseite: Bei einem Brand in einem historischen Gebäude am Landolinsplatz ist am Wochenende Sachschaden in Millionenhöhe entstanden. Menschen wurden nicht verletzt. 95 Brandschützer aus sechs Esslinger Feuerwehrabteilungen waren mit 17 Fahrzeugen vom frühen Samstagabend bis Sonntagmorgen im Einsatz. Ermittlungen der Polizei ergaben, so ein Sprecher, dass das Feuer gegen 17 Uhr in einem Nebenzimmer der Gaststätte Seyhmus ausbrach. Offenbar hatte ein Zweijähriger im bett mit einem Feuerzeug gezündelt. Die Löschversuche des Vaters waren erfolglos; das Feuer breitete sich rasch aus und griff auf Gebäudeteile über. Das Haus brannte vom ersten Geschoss bis zum Dachstock völlig aus. Der Feuerwehr gelang es, ein Ausbreiten der Flammen auf Nebengebäude zu verhindern.
Innenteil: Der Rauchpilz über der Altstadt war von weitem zu sehen. Gegen 17 Uhr geht bei der Feuerwehr Esslingen der Notruf ein: Großbrand in einem Haus am Landolinsplatz. Starker Rauch quillt aus den Fenstern des Stockwerks über dem Restaurant Seyhmus am Landolinsplatz. Auf dem Dach steht ein junger Mann und klammert sich um den Kamin, berichtet Rainer Stalzer, Stadtbrandmeister und Einsatzleiter vor Ort. Der 30-jährige hat sich vor den Flammen, die sich im nu weiterverbreiteten, vor der unerträglichen Hitze ins Freie geflüchtet. Die Brandschützer fahren die Drehleiter aus und retten den Mann. Leichtverletzt kommt er vorsorglich in ein Krankenhaus. Weitere Hausbewohner werden im Altenheim untergebracht. Die Feuerwehr ist mit einem Grossaufgebot von 95 Mann aus sechs Esslinger Feuerwehrabteilungen und mit 17 Fahrzeugen im Einsatz. Die Esslinger Polizei, die mit 22 Beamten eintrifft, sperrt den Unglücksort sofort mit Flatterband ab. Die Augustinerstrasse muss für den Verkehr gesperrt werden. Feuerwehrleute dringen in das Gebäude vor. Vom ersten Stock aus haben die Flammen rasch das Haus vereinnahmt. Wegen der extremen Hitze, erzählt Stalzer am nächsten Tag, mussten die Feuerwehrleute nach 20 Minuten abgelöst werden und eine Pause einlegen. Die Flammen vermehren sich rasant. Der Brand ist schwer unter Kontrolle zu bekommen. Denn in den Decken des alten Gebäudes gibt es Hohlräume, die laut Einsatzleiter teilweise bis zu 80 Zentimeter hoch sind. Mit Motorsägen werden die Decken abgeschnitten und in die entstandenen Öffnungen Wasser gepumpt. Von dem unmittelbaren Nachbarhaus aus, an der Landolinsgasse gelegen, wird für die Löscharbeiten eine Wand zum brennenden Dachgeschoss durchbrochen. Erst vor vier Jahren ist das historische Gebäude an der Landolinsgasse in Mitleidenschaft gezogen worden, als es in dem nach unten angrenzenden Haus einen Brand gab. Unter anderem mit sieben Strahlrohren kann die Feuerwehr ein Übergreifen auf andere Gebäude der Altstadt verhindern. Um 20.56 Uhr hat die Feuerwehr laut einem Sprecher die Flammen unter Kontrolle. Um 23.23 Uhr kommt dann die Entwarnung "Brand aus". Noch bis in die Morgenstunden sind die Wehren mit Nachlöscharbeiten und der Brandüberwachung beschäftigt. Das Deutsche Rote Kreuz ist mit Notarzt und 23 Helfern vor Ort. Nach ersten Ermittlungen soll ein zweijähriger Junge den Brand ausgelöst haben, als er in einem Nebenzimmer der Gaststätte mit einem Feuerzeug gezündelt hat und das bett zum Lodern brachte. Sein Vater hatte versucht, den Brand zu löschen - vergeblich. Das Gebäude ist im oberen Teil völlig ausgebrannt. Heute klären Sachverständige, wie stark das Haus beschädigt wurde. Sicher ist: Der Schaden geht in die Millionen. Akute Einsturzgefahr bestehe nicht, so Stalzer. Dennoch bleibt das Haus und ein Teil der Landolinsgasse abgesperrt, mindestens bis die Kriminalpolizei die üblichen Spurensuche abgeschlossen hat.
