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24.07.2008

Böses Blut als Dessert für eine große Party

Esslinger Zeitung online - Hermann Dorn

ESSLINGEN: Einweihung der Feuerwache hat ein juristisches Nachspiel - Wirt und Förderverein streiten über 17000 Euro
Zu einem Wechselbad der Gefühle gehören extreme Stimmungen. Erst himmelhochjauchzend, dann zu Tode betrübt. Erst die Freude über eine wunderbare Party, dann der Ärger mit dem lieben Geld. Erst dicke Freundschaft, dann schlimme Feindschaft. Ähnliche Gegensätze gehören zu den Erfahrungen der Beteiligten, die in der ersten Junihälfte die Esslinger Feuerwache eingeweiht haben. Auf ein glanzvolles Fest folgt hinter den Kulissen die große Ernüchterung.Wie immer gehören zu diesem Konflikt auch in Esslingen zwei Hauptdarsteller. Neben dem Förderverein der Gastgeber ist es Jürgen Hess (46), der sich nach der Teilnahme an hochkarätigen Veranstaltungen wie der Intergastra mit Goldmedaillen und anderen Titeln schmücken darf. Seine geschäftlichen Aktivitäten fußen auf zwei Standbeinen: Der Weinstube Mack in Fellbach und einem Partyservice.Dass Mack sein Geschäft versteht, hat sich auch beim Förderverein der Esslinger Feuerwehr herumgesprochen. Als es galt, die neue Wache gemeinsam mit einem professionellen Partner einzuweihen, fiel die Wahl auf ihn. Ein Glücksgriff, wie der Vorstand bis zum 10. Juni glaubte, als neben dem Landratsamt das letzte Bier gezapft war. Mit ihren mehr als 10 000 Gästen war sich der Vorstand zu diesem Zeitpunkt einig, dass alles prima geklappt hat. Im Vordergrund stand natürlich der Beifall des Publikums für ein gelungenes Bauwerk. In das Bild von einem erfolgreichen Aufbruch in ein neues Kapitel der Feuerwehrgeschichte passte es gut, dass Speisen wie Krustenbraten, Kartoffelsalat und Würste den Geschmack trafen. Hochzufrieden trat auch Hess die Heimreise an. „Alles ist super gelaufen. Wir waren alle glücklich.“ So beschreibt er im Rückblick seine damalige Gefühlslage.
Zwei Meinungen zum Umsatz
Als es wenige Tage später an die Abrechnung ging und der Schlusspunkt unter eine gelungen Zusammenarbeit gesetzt werden sollte, war es mit der Begeisterung aber vorbei. Statt eines köstlichen Desserts gab es böses Blut. Die Feuerwehr, die an dem Fest den Verkauf und die Kasse übernommen hatte, kam auf einen Umsatz in Höhe von 32 000 Euro. Nach dem Abzug verschiedener Posten beziffert sie die Ansprüche ihres Wirts auf 22 000 Euro - ein Betrag, der postwendend überwiesen wurde. „Als ich mit diesen Zahlen konfrontiert worden bin, bin ich aus allen Wolken gefallen“, erzählt Hess. Nach seiner Buchhaltung, die vom Wert der eingesetzten Waren ausgeht, liegt der Umsatz bei 45 000 Euro. Weil er als Abschlag nur 6000 Euro akzeptieren will, kommt er auf eine Forderung von 39 000 Euro.
17 000 Euro haben oder nicht haben - an dieser Frage hat sich ein heftiger Streit entzündet. Auf beiden Seiten heißt es, „so etwas ist uns noch nicht passiert“. Der Förderverein glaubt, die bisher geleistete Überweisung bedeute, dass Mack an drei Tagen rund 10 000 Euro verdient hat. „Damit kann er sehr zufrieden sein“, meint ein Vorstandsmitglied. Mit solchen Aussagen bringt er den Wirt auf die Palme. Dass der Förderverein festlegen will, wie hoch sein Gewinn ausfallen darf, hält er für eine Frechheit.
Ein Rätsel muss für den Außenstehenden vorerst bleiben, warum die Streithähne zu solch unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Die Erklärungsversuche der Beteiligten sind mit massiven Vorwürfen verbunden - Vorwürfe, die prompt zurückgewiesen werden. Von Zahlungsschwierigkeiten des Caterers ist die Rede. Dieser wiederum beklagt, der Förderverein habe sich vielen Feuerwehren und anderen Gästen gegenüber spendierfreudig gezeigt und vergessen, wer die Rechnung letztlich bezahlen muss.
Weil viel Geld auf dem Spiel steht, weil Förderverein wie Mack zudem von der Richtigkeit ihrer Positionen überzeugt sind, spitzt sich der Konflikt zu. Vergeblich hat sich Roland Karpentier, der Pressesprecher des Rathauses, bislang als Schlichter versucht. Vorläufiger Höhepunkt des Streits: Über seinen Anwalt hat Mack dem Förderverein ein Mahnschreiben zukommen lassen. Karpentier hat trotzdem noch Hoffnung, eine gerichtliche Auseinandersetzung vermeiden zu können.

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Esslinger Zeitung online entnommen,
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