06.02.2009
Feuer im Schuppen greift auf Wohnhaus über
Esslinger Zeitung online - Elisabeth Maier und Roland Kurz
DEIZISAU: Hoher Sachschaden bei Brand in der Ortsmitte - Keine Verletzten
Chlorgeruch lag gestern nach einem Brand in der Deizisauer Ortsmitte in der Luft. Die Polizei hatte eine Warnmeldung an die Radiosender herausgegeben, dass die Anwohner ihre Fenster und Türen geschlossen halten sollten. Um 17.57 Uhr hatte die Feuerwehr der Notruf eines Nachbarn erreicht, dass ein Gartenhaus in der Wilhelmstraße 12 brenne. Dort waren Chlortabletten gelagert, die der Hausbesitzer für sein Schwimmbad im Garten braucht. Zunächst hatte nur der Holzschuppen Feuer gefangen. Dann griffen die Flammen aber auch auf das Wohnhaus über. Die Feuerwehr geht nach ersten Schätzungen von einem Sachschaden von bis zu 250 000 Euro aus.Über dem Ort bildete sich eine dichte Rauchsäule. Verletzt wurde bei dem Brand in Deizisau aber niemand. Wegen des starken Chlorgeruchs, der noch Stunden nach dem Brand über der Gemeinde lag, befürchteten Feuerwehr und Polizei eine Gefahr für die Anwohner.Deshalb ließ die Polizei die Anwohnerinnen und Anwohner über das Radio warnen. Messungen, die die Feuerwehrleute nach dem Brand sofort durchführten, ergaben aber Zahlen, die deutlich unter den Grenzwerten liegen, die für Menschen gesundheitsschädlich werden könnten. Einer solchen Konzentration könnte man nach Ansicht der Experten bis zu acht Stunden ausgesetzt sein, ohne dass eine akute Gefahr bestünde.
Bewohner evakuiert
30 Feuerwehrleute aus Deizisau und 20 ihrer Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Plochingen waren am Brandort in der Wilhelmstraße; dazu kamen noch vier Feuerwehrleute aus Esslingen. Elf Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes standen ebenfalls bereit. Zunächst wurde das Haus evakuiert und auch die unmittelbaren Anwohner in Sicherheit gebracht. Dann brachten die Feuerwehrleute das Feuer im Schuppen unter Kontrolle. Bis dahin hatten die Flammen aber bereits auf den Wintergarten und das Haus übergegriffen.
Zunächst kam die Drehleiter der Plochinger Feuerwehr zum Einsatz, um die Flammen zu löschen. In der Küche und im übrigen Erdgeschoss löschten die Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten Brandherde. „Das ganze Gebäude war schwarz vor Ruß“, beschreibt Zugführer Jürgen Schernhammer von der Freiwilligen Feuerwehr Deizisau die Situation. Er geht davon aus, dass das Wohnhaus grundlegend saniert werden muss.
Ursache ist noch unklar
Nachdem die Löscharbeiten in der Wilhelmstraße gegen 19 Uhr beendet waren, kamen noch gestern Abend Spezialisten der Kriminalpolizei Esslingen an den Brandort, um die Ursache zu klären. Das Wohnhaus wird jetzt von den Kriminaltechnikern auf Spuren untersucht.
„Ob Brandstiftung vorlag, lässt sich zurzeit noch nicht sagen“, so Pressesprecher Edgar Schraitle. Bei Brandschäden ab 50 000 Euro sei es aber vorgeschrieben, dass die Kripo-Experten den Brandort untersuchten. Weder für Brandstiftung noch für einen technischen Defekt gibt es bislang nach Angaben des Polizeisprechers irgendwelche Anhaltspunkte.
Dieser Artikel wurde original aus dem/der Esslinger Zeitung online entnommen,
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