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18.02.2009

Kripo fahndet weiter nach Brandursache

Esslinger Zeitung - Alexander Maier

Esslingen - Bewohner der Webergasse 13 können vorerst nicht in ihre Räume zurück.

Die Ursache des Feuers, das sich am Montag in der Webergasse 13 ereignet hatte, ist weiter unklar. Experten der Esslinger Kripo nahmen gestern das Gebäude unter die Lupe und sicherten Spuren. Unterdessen bekamen Eigentümer und Bewohner einen Eindruck vom Ausmaß des Schadens. Die Mieter müssen sich nach einer neuen Bleibe umschauen, die Hauseigentümerin will das Gebäude möglichst rasch wiederherstellen.

Den ganzen Tag über waren gestern Fachleute der Polizeidirektion Esslingen in dem einstigen Patrizierhaus in der Altstadt an der Arbeit, um der Brandursache auf die Spur zu kommen. Doch bis zum Abend konnte Polizei-Sprecher Fritz Mehl kein abschließendes Ergebnis vermelden. Sicher ist bisher nach Mehls Angaben, dass das Feuer in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss ausgebrochen war und dass der Brandherd in der Nähe eines Sofas lag. Von dort hatte sich das Feuer im Handumdrehen ausgebreitet und auf das unmittelbar angrenzende Nachbargebäude in der Augustinerstraße übergegriffen, dessen Dachstuhl ebenfalls zerstört wurde. Auch in der Webergasse wur de ein angrenzendes Haus schwer beschädigt.

Nur leichte Blessuren
Nur dem raschen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass der Brand unter Kontrolle gebracht wurde, ehe er in der eng bebauten Altstadt noch größeren Schaden anrichten konnte. Schwerverletzte waren entgegen anfänglicher Befürchtungen zum Glück auch nicht zu beklagen: Eine 64-jährige Frau war gestern noch zur Beobachtung im Krankenhaus, zwei weitere Hausbewohner im Alter von 29 und 33 Jahren erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Bewohnbar ist das Gebäude vorerst nicht. Gestern hatten die Mieter Gelegenheit, das Nötigste aus ihren Wohnungen zu holen - fürs erste müssen sie sich nun eine andere Bleibe suchen. Nach Angaben von OB-Sprecher Roland Karpentier wurde dabei bis gestern Nachmittag die Hilfe der Stadt nicht in Anspruch ge nommen.
Wolfgang Luick, der zusammen mit seiner Schwester, der Hauseigentümerin Margrit Luick-Gregorius, in seinem Elternhaus die Galerie 13 betreibt, verschaffte sich gestern einen Überblick über das Ausmaß des Schadens. Nach seinem ersten Eindruck müssen die oberen zwei oder sogar drei Stockwerke der Webergasse 13 ganz neu aufgebaut werden. Doch nicht nur die Flammen, sondern auch das Löschwasser verursachten schweren Schaden: Die Decken des historischen Gebäudes, das um 1363 entstanden ist, sind völlig durchnässt und müssen vollständig ausgetauscht werden. Welcher Schaden in den Galerieräumen, die nicht von den Flammen heimgesucht wurden, zu beklagen ist, konnte Luick gestern noch nicht sagen. Die Feuerwehr hatte die ausgestellten Bilder und Skulpturen vorsorglich mit Planen abgedeckt, um Wasserschäden möglichst zu vermeiden. Eine für kommenden Sonntag geplante Finissage der laufenden Ausstellung kann jedoch keinesfalls in den Räumen der Galerie 13 stattfinden. Margrit Luick-Gregorius und Wolfgang Luick wollen die Veranstaltung trotzdem nicht ausfallen lassen und suchen dafür bereits einen anderen Raum.

Galeristen wollen weitermachen
Wie es mit dem schwer beschädig-ten Gebäude in der Webergasse 13 sowie den Nachbarhäusern, die ebenfalls durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurden, weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen. Die genaue Höhe des Sachschadens muss erst noch taxiert werden, die Polizei bestätigte gestern ihre vorläufige Schätzung von 500 000 Euro. Die Geschwister Luick erwarten heute in ihrem Haus zunächst einen Sachverständigen der Versicherung, danach sollen sich Architekt und Statiker einen Überblick verschaffen, was nach dem Feuer alles erneuert werden muss. Dann soll möglichst rasch ein Baugesuch eingereicht werden, wobei angesichts der kulturhistorischen Bedeutung des Gebäudes auch der Denkmalschutz ein gewichtiges Wort mitreden dürfte. Für die beiden Galeristen ist derweil schon jetzt klar: „Wir sind fest entschlossen, die Sanierung rasch in Angriff zu nehmen und auch mit unserer Galerie weiterzumachen.“ Für die kommenden Monate sind jedoch alle Ausstellungs- und Veranstaltungstermine abgesagt. Und auch der Einbau einer Fußbodenheizung im historischen Gewölbekeller der Galerie 13, über den die Luicks zuletzt mit der Stadt verhandelt hatten, wird zurückgestellt. „Wir haben jetzt erst mal andere Sorgen“, sagt Wolfgang Luick.

Dieser Artikel wurde original aus der Esslinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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