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06.07.2009

Defektes Kabel löst Stromstoß aus

Stuttgarter Nachrichten - Sascha Schmierer, Sebastian Schaal

Korntal-Münchingen - Die Unfallkasse Baden-Württemberg wird sich um die Familie des am Freitag in Korntal-Münchingen verstorbenen Feuerwehrmanns kümmern. Der 33-Jährige hinterlässt ein vier Jahre altes Kind und eine hochschwangere Frau. Auslöser des tödlichen Stromschlags war offenbar ein fehlerhaft verlegtes Kabel.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Unglück wegen fahrlässiger Tötung. "Wir vermuten, dass der Stromschlag durch ein unsachgemäß verlegtes Kabel in dem Haus ausgelöst worden ist", erklärte Sprecher Steffen Haidinger. Ein exaktes Ergebnis der Todesursache stehe allerdings erst in den nächsten Tagen fest. An diesem Dienstag soll die Leiche des 33-jährigen Feuerwehrmanns obduziert werden, auch auf den Abschlussbericht eines technischen Gutachters warten die Ermittler noch.

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Der verunglückte Feuerwehrmann war bei dem großen Unwetter in der Region am Freitag in einem Wohnhaus im Stadtteil Münchingen im Einsatz gewesen. Nach sintflutartigen Regenfällen sollten Helfer überflutete Keller an der Stuttgarter Straße auspumpen. Als die Wasserpumpe in Betrieb ging, erlitt der Familienvater den tödlichen Stromstoß. "Er ist noch im Rettungswagen gestorben", berichtete Ludwigsburgs Kreisbrandmeister Arnd Marquardt über den "unfassbaren Tod" des "allseits beliebten und sehr engagierten Kameraden".

Die Feuerwehr steht nach dem Unglück unter Schock. Aus ganz Deutschland treffen Kondolenzschreiben in Korntal-Münchingen ein, in Feuerwehr-Foren im Internet ist die Betroffenheit der Kameraden spürbar. Der Landesfeuerwehrverband hat alle Wehren aufgefordert, ihre Einsatzfahrzeuge mit einem Trauerflor zu versehen. Auch Innenminister Heribert Rech (CDU) sprach der Familie des Verstorbenen tiefes Beileid aus.

Der aus Italien stammende 33-Jährige war seit 18 Jahren bei der Feuerwehr aktiv. Der Korntal-Münchinger hinterlässt ein vier Jahre altes Kind und eine schwangere Frau. Der Nachwuchs soll laut Kreisbrandmeister Marquardt in zwei Wochen zur Welt kommen. Der Leichnam des Feuerwehrmanns wird vermutlich in Italien bestattet.

Um die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen kümmert sich die Unfallkasse Baden-Württemberg. Sie zahlt den Witwen und Waisen von im Einsatz verunglückten Angehörigen eine Rente aus und übernimmt einen Teil der Beerdigungskosten. Wie hoch die Bezüge sind, hängt auch vom Verdienst des Verstorbenen ab. "Ich würde die Versorgung als ordentlich bezeichnen", erklärte Clemens Homoth-Kuhs, Sprecher des Stuttgarter Regierungspräsidiums, auf die Frage, wie gut die Familie abgesichert ist. Klar sei, dass das Geld geliebte Menschen nicht ersetzen könne. Den Versicherungschutz der Unfallkasse genießen öffentliche Bedienstete sowie Kindergartenkinder, Schüler und Studenten. Außerdem sind Helfer abgesichert, die sich für die Allgemeinheit einsetzen. So versorgt die Unfallkasse auch die Hinterbliebenen eines Familienvaters aus Backnang. Er war im Februar 2008 bei dem Versuch ums Leben gekommen, Bewohner aus einem brennenden Haus zu retten.

Hilfe können Familien von Feuerwehrleuten auch von der Gustav-Binder-Stiftung erhoffen. Die 1930 gegründete Organisation unterstützt im Dienst verletzte Einsatzkräfte. In Baden-Württemberg sind fast 109 000 Männer und Frauen in der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Tödliche Unfälle sind selten. Seit 2005 kamen bei über 500.000 Einsätzen acht Kameraden ums Leben. Trotz der Gefahren gibt es keine generellen Nachwuchssorgen. "Die Zahl der Ehrenamtlichen ist auf konstantem Niveau", sagt Willi Dongus vom Landesfeuerwehrverband.

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Stuttgarter Nachrichten entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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