

ESSLINGEN - Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Die Feuerwehr Esslingen wurde im vergangenen Jahr zu 765 Einsätzen gerufen, bilanzierte Rainer Stalzer bei der Hauptversammlung der Brandschützer. Bald schon könnten Feuerwehrfrauen im Einsatz sein. In der Abteilung Wäldenbronn treten drei weibliche Mitglieder ihre Grundausbildung an. Bei der Jugendfeuerwehr gibt es schon seit längerem Mädchen. Im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr dagegen sind Silke Sifft, Jeannette Sylopp und Kristin Deyle ein Novum. Sie treten in Wäldenbronn ihren Dienst an und beginnen im März mit ihrer Grundausbildung. "Ich finde das sehr gut", sagte Stadtbrandmeister Rainer Stalzer und nach eigenem Bekunden spricht er damit auch für seine Kollegen. Dass es bislang keine weiblichen aktiven Mitglieder gab, lag Stalzer zufolge am mangelnden Interesse der Damen. Jüngst hat sich übrigens auch noch in Hegensberg eine zukünftige Feuerwehrfrau zum Dienst gemeldet. Zu 765 Einsätzen, 79 mehr als 2001, wurde die Esslinger Feuerwehr gerufen. Bei den drei Großbränden im Stadtgebiet entstand Sachschaden von über 650 000 Euro, Menschen kamen glücklicherweise aber nicht zu Schaden. Am spektakulärsten war wohl der Brand einer Doppelhaushälfte auf der Neckarhalde. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen schon zwei Geschosse in Flammen. Ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude konnte zwar verhindert werden, das Haus selbst konnte aber nicht mehr gerettet werden. Die starken Regenfälle vor allem im August bescherten den Feuerwehrleuten viel Arbeit. Zeitweise hatte die Feuerwehrleitstelle Esslingen in der Stunde bis zu 200 Einsätze zu bearbeiten. Die schlechte Finanzlage von Land und Kommunen bekommen auch die Brandschützer zu spüren. Und so ist auch bei der Esslinger Feuerwehr Sparen angesagt. Der Rüstwagen für die Abteilung Stadtmitte im Wert von 350 000 Euro wird zwar angeschafft, die Zentralwerkstatt Atemschutz wird einen neuen Prüfstand bekommen und 250 digitale Melder wurden gekauft. Übergeben wurden auch die Löschfahrzeuge für die Abteilungen Hegensberg-Liebersbronn und Wäldenbronn. Andere Anschaffungen dagegen wurden wegen der Finanznot auf die folgenden Jahre verschoben. Im Vermögenshaushalt 2003 werden dadurch 450 000 Euro eingespart. Oberbürgermeister Jürgen Zieger betonte bei der Hauptversammlung allerdings, dass trotz aller Einsparungen die Ausrüstung der Feuerwehr nicht leiden dürfe. Er bekräftigte, dass er daran festhalten wolle, dass im nächsten Jahr mit dem Neubau der Feuerwache begonnen wird. Auch bei der Gebäudeunterhaltung wird der Rotstift angesetzt; für die Instandsetzung, für die die Feuerwehrleute ihre Arbeitskraft unentgeltlich eingesetzt haben, werden in diesem Jahr 20 000 Euro weniger zur Verfügung stehen. Dieselbe Summe wurde auch im Bereich Aus- und Fortbildung gestrichen, sodass in diesem Jahr unter anderem der Zuschuss für Lastwagen-Führerscheine wegfallen muss. In seinem Amt bestätigt wurde der stellvertretende Feuerwehrkommandant Eberhard Schuder, der zur Abteilung Stadtmitte gehört. Er hatte keinen Gegenkandidaten und tritt seine dritte Amtszeit an. Für langjährige Mitgliedschaft wurden unter anderem Siegfried Schmid (40 Jahre bei der Abteilung Wäldenbronn) sowie Dieter Haussmann und Gerhard Junger (beide seit 25 Jahren bei der Feuerwehr) geehrt.
Jetzt packen auch Frauen bei der Feuerwehr zu: Silke Stifft, Jeannette Sylopp und Kristin Deyle (von links) beginnen ihre Grundausbildung. Das freut Stadtbrandmeister Rainer Stalzer (dahinter). Seit 40 Jahren dabei ist bereits Siegfried Schmid (rechts), dem auch Oberbürgermeister Jürgen Zieger gratulierte. Foto: Lahoti