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12.05.2011

Rauchmelder - „Eine Pflicht ist in jedem Fall sinnvoll“

Esslinger Zeitung online - red. ez - fw Rainer Stalzer

ESSLINGEN: Zum Rauchmeldertag appelliert der Stadtbrandmeister, die kleinen Lebensretter zu montieren

Freitag, den 13., suchen die Organisatoren des Rauchmeldertags seit einigen Jahren ganz gezielt aus. Nicht um Unglück zu beschwören, sondern um aufzuzeigen, dass ein kleines Gerät und wenige Handgriffe Leben retten können. In Baden-Württemberg sterben nach Angaben des Statistischen Landesamts im Schnitt jedes Jahr fast 40 Menschen an Vergiftungen oder Verletzungen in Folge eines Gebäudebrands. Feuerwehren, Schornsteinfeger und auch die Hersteller informieren dieses Mal am 13. Mai über Rauchmelder. Gerade nachts, wenn der Geruchssinn schläft, erweisen die sich als Lebensretter. Sie erkennen Brandrauch frühzeitig, warnen die Bewohner und schenken so entscheidende Minuten. Claus Hintennach hat sich vor diesem Hintergrund mit Rainer Stalzer, dem Kommandanten der Esslinger Feuerwehr, auch über eine Rauchmelderpflicht unterhalten.

RM H. Stalzer

Gar nicht teuer und mit wenigen Handgriffen zu montieren: Rainer Stalzer deutet auf einen der kleinen Lebensretter. Im Feuerwehrmagazin in den Pulverwiesen sind Rauchmelder installiert - wie könnte es auch anders sein. Foto: Bulgrin


An welchen Stellen hängen in Ihrer Wohnung Rauchmelder?
Stalzer: Im Flur sowie im Wohn- und Arbeitszimmer.

Lassen sich denn weitere Standortempfehlungen geben?
Stalzer: Als Mindestschutz gilt ein Melder zwischen Wohn- und Schlafbereich. Besser sind noch weitere in den Schlaf- und Kinderzimmern. Zu beachten ist zudem, dass elektrische Geräte wie Fernseher Gefahrenquellen sind und demnach auch ein Melder im Wohnzimmer helfen kann. In mehrgeschossigen Gebäuden sollten auch im Treppenhaus Rauchmelder montiert werden. Die Melder sollten in der Mitte des Raumes an der Decke hängen, von Wänden und Einbaumöbeln gilt ein Mindestabstand von einem halben Meter. Gut ist, wenn die Melder über Kabel oder Funk miteinander verbunden sind. So werden bei Gefahr alle gleichzeitig ausgelöst.

Wo und wann haben in Esslingen Rauchmelder Leben gerettet?
Stalzer: In Esslingen kann ich mich nicht an kritische Situationen erinnern, in denen der laute, durchdringende Ton eines Rauchmelders Leute aufgeschreckt hat. Ich bin aber davon überzeugt, dass Rauchmelder Leben retten. Das hat sich andernorts auch erwiesen. In Esslingen ist mir ein Fall bekannt, in dem Essen auf dem Herd vergessen wurde und die Bewohner außer Hauses waren. Hier hat das Schrillen eine Nachbarin alarmiert und so Schlimmeres verhindert. In Krankenhäusern und Pflegeheimen sind die Brandmeldeanlagen wiederum direkt mit der Feuerwehr verbunden. Darüber sind wir des öfteren alarmiert worden.

Während es in anderen Bundesländern eine Rauchmelderpflicht gibt, wird in Baden-Württemberg auf eine Vorgabe verzichtet. Sollte sich das ändern?
Stalzer: Vielleicht findet unter der neuen politischen Führung ein Umdenken statt und es wird bei der nächsten Änderung der Landesbauordnung eine Rauchmelderpflicht eingeführt. Sinnvoll ist eine solche auf jeden Fall.

Sollte das dann auch für Bestandswohnungen gelten und lässt sich solches Nachrüsten kontrollieren?
Stalzer: Die Kontrolle ist immer ein Problem. Gesetzlich lässt sich das wohl nur bei Neu- und Umbauten umsetzen. Aber ich appelliere an die Vernunft der Bürger, denn nach wie vor gibt es recht viele Tote durch Rauchvergiftung zu beklagen.

Auf was sollte beim Rauchmelderkauf geachtet werden?
Stalzer: Die Geräte sollten auf optischer Basis funktionieren, ein akustisches Signal für eine leere Batterie haben, mit CE- und GS-Zeichen ausgestattet sein und einen Testknopf besitzen. Für Gehörlose gibt es zudem Ausführungen mit Blitzlicht und Vibrationsgeber, die nachts unter das Kopfkissen gelegt werden.

Was kostet ein Melder?
Stalzer: Gute Geräte sind bereits für etwa 20 Euro im Fachhandel und auch im Baumarkt zu erhalten.

Wie wird verhindert, dass der Melder etwa beim Heizen mit Holzofen im Wohnzimmer versehentlich anschlägt?
Stalzer: Ein Ofen im Wohnzimmer ist kein Problem - der soll ja Hitze entwickeln, ohne dass der Rauch im Wohnzimmer hängt. Allerdings sollte in Küche und Bad auf Rauchmelder verzichtet werden, da dort Koch- und Wasserdämpfe Fehlalarme auslösen können. Die Melder funktionieren nach dem Streulichtprinzip: Hat der Rauch in der Kammer eine bestimmte Konzentration erreicht, dann wird Alarm ausgelöst. Die Menge ist genau definiert und bei allen Geräten gleich. Das heißt, bei Zigarettenrauch wird nichts geschehen. Die Fehlerquote ist unseren Erkenntnissen zufolge reichlich gering.

Die Montage bekommt ein jeder selbst hin?
Stalzer: Ja. Die Geräte sind teilweise zu schrauben, teilweise zu kleben. Das ist in jedem Fall kein Problem. Also: Zur eigenen Sicherheit sollte ein jeder zumindest die Mindestausstattung an Rauchmeldern in der Wohnung installieren.

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Esslinger Zeitung online entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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