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04.04.2012

Waldbrandgefahr ist hoch

Esslinger Zeitung online - Doris Brändle

ESSLINGEN - Gestern hat die Feuerwehr die letzten Glutnester in dem Waldstück zwischen dem Neckar-Center in Esslingen-Weil und dem Paracelsus-Krankenhaus in Ostfildern-Ruit gelöscht. Jetzt sucht die Polizei nach den Ursachen für das Feuer, das am Montagabend in dem schwer zugänglichen Waldstück ausgebrochen war. „Dass sich der Brand selbst entzündet hat, ist sehr unwahrscheinlich", sagte ein Polizeisprecher.

Warum der Wald gebrannt hat - ob jemand absichtlich Feuer gelegt oder einfach eine Kippe weggeschmissen hat, ist noch unklar. Gestern sind ein Kripobeamter und ein Spezialist von der Kriminaltechnik rausgefahren, um unter anderem ein Lager im Wald bei Weil zu untersuchen, wo sich häufig Jugendliche treffen. Noch haben die Ermittlungen laut Polizei nichts ergeben. Und falls einfach ein Funke von einem rauchenden Spaziergänger die Ursache war, wird man das höchst wahrscheinlich nie erfahren.

Felix Reining, Leiter des Kreisforstamts, hat sich den Schaden am Montagabend angeschaut. „Die Waldbrandgefahr ist zurzeit sehr hoch", sagte er. Vor etwa zwei Wochen habe auch bei Großbettlingen ein Waldstück gebrannt. „Viele Leute denken, dass die Gefahr im Sommer besonders hoch ist. Dabei ist ein Waldbrand jetzt im Frühjahr viel wahrscheinlicher, weil so viel trockenes Laub am Boden liegt."

Für die Feuerwehrleute war es ein schwieriger Einsatz: Das Feuer breitete sich rasend schnell an dem Steilhang aus, Windböen trieben die Flammen voran, die das zentimeterhoch liegende trockene Laub auf dem Waldboden verzehrten.

Die Einsatzkräfte hatten Schwierigkeiten, an die Brandherde heranzukommen. Vom Tal her arbeiteten sich die Leute der Esslinger Feuerwehr mit Leitern voran. Auf der Ostfilderner Seite mussten sich die Männer zum Teil gesichert von Seilen in die Nähe des Feuers begeben.

Die Abteilungen Stadtmitte, Berkheim, Hegensberg-Liebersbronn, Zell sowie die Freiwillige Feuerwehr Ostfildern waren mit 125 Männern und Frauen im Einsatz.

„Eine große Hilfe zur Beurteilung des Brandverlaufs war in der Anfangsphase ein Polizeihubschrauber", sagte gestern ein Sprecher der Stadt Esslingen. Das Feuer hatte bereits eine Fläche von 2,5 Hektar erfasst, bevor die Feuerwehr es gegen 19.30 Uhr unter Kontrolle brachte. Gestern Morgen überflog erneut ein Hubschrauber das Gebiet, um mit einer Wärmebildkamera Glutnester zu suchen. Er fand noch fünf.

Stämme haben schwer gelitten

„Es war ein Bodenfeuer, die Baumkronen waren kaum betroffen. In einem Nadelwald hätte das ganz anders ausgesehen", sagte Forstdirektor Reining gestern. Wie groß der Schaden ist, lasse sich noch nicht klar abschätzen. In den unteren Stammbereichen - die Flammen schlugen bis zu zweieinhalb Meter hoch - seien durch die Hitze erhebliche Schäden zu erwarten, die viele Bäume nicht überleben werden. „Wir müssen den Laubaustrieb abwarten, um Genaueres zu sagen." Sollte die ganze Fläche stark gelitten haben, rechnet Reining mit einem Schaden von 20 000 bis 25 000 Euro. Doch die Chancen stünden gut, dass viele Bäume überlebten. Weit schwerwiegender als der finanzielle Verlust sei, dass fast die Hälfte der Brandfläche ein sogenanntes Waldrefugium ist. Es darf genau wie ein Bannwald nicht bewirtschaftet werden. „Die Bäume sollen ohne menschlichen Eingriff ihr natürliches Lebenshöchstalter erreichen können, bevor sie absterben und eine neue Waldgeneration entsteht", erklärte Reining. Das sei wichtig für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten, die auf Alt- und Totholz angewiesen seien. 

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Esslinger Zeitung online entnommen,
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