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29.07.2013

Das große Aufräumen nach dem verheerenden Sturm

Esslinger Zeitung online - Hans-Joachim Hirrlinger

KREIS ESSLINGEN - Die Feuerwehr spricht von kreisweit mehr als 700 Einsätzen, die das Unwetter am frühen Sonntagabend innerhalb weniger Stunden verursacht hat. Der Schwerpunkt lag offensichtlich zwischen Kirchheim und Nürtingen: vom Hagel zerschlagene Fenster und Rollläden, Autos und Dächer. Weil die Kanäle und Bäche den starken Regen nicht bewältigten, liefen zudem Keller voll, Straßen waren überschwemmt.

Das Zentrum des Hagelsturms am Sonntagabend lag im Landkreis Esslingen nach Angaben des Landratsamtes von gestern entlang des Albtraufs zwischen Kohlberg und Weilheim. Die Unwetter hätten erhebliche Schäden verursacht. Noch lässt sich der Schaden im Kreis nicht beziffern, selbst die Größenordnung lasse sich nicht abschätzen, erklärten Feuerwehr und Landratsamt. 45 Patienten waren am Sonntagabend im Zusammenhang mit dem Gewitter in der Zentralen Notaufnahme in Kirchheim. Dabei handelte es sich vor allem um Wunden, die bei den Aufräumarbeiten entstanden sind, meist Schnittverletzungen durch Glasscheiben. Im Freilichtmuseum in Beuren seien 20 von 23 Dachflächen beschädigt worden. Zudem wurden zahlreiche Fenster zerschlagen. Das Fotoatelier Hofmann im Museum müsse vorübergehend geschlossen werden. Auch Schulen des Landkreises in Kirchheim und Dettingen wurden beschädigt.

STARKE SCHÄDEN AN AUTOS

Neben Gebäuden zählen Autos zu den am häufigsten betroffenen Objekten. Allein die auf Autotransporte spezialisierte Spedition Mosolf in Kirchheim spricht von 700 Autos, die auf den Abstellflächen standen, sowie weiteren 300, die bereits auf Transporter verladen waren. Die Autowerkstätten waren gestern damit beschäftigt, um vom Hagel zerschlagene Autoscheiben auszutauschen. Autofahrer standen vor den Werkstätten Schlange, wobei Blechschäden auf später vertröstet wurden. Vorrang haben Fahrzeuge, die nicht mehr fahrbereit sind.
Wasser, Wind und Hagel sind für die Schäden verantwortlich, die der Sturm am Sonntag zwischen 17.15 und 22 Uhr hervorrief. Dabei müssen sich die Schäden teilweise gegenseitig hochgeschaukelt haben: Von bis zu tennisballgroßen Hagelkörnern wird aus Kirchheim und Umgebung berichtet, die massiv Blätter und Äste von den Bäumen schlugen. Diese verstopften wiederum Kanaleinläufe, sodass die Regenmassen nicht ablaufen konnten. Das aufgestaute Wasser überflutete dann Straßen und drang in die Keller ein.
Vor allem rund um die Teck kam es zu erheblichen Schäden: zerschmetterte Dachziegel, überflutete Keller, zerdellte Autos, durchlöcherte Jalousien und zertrümmerte Scheiben wurden gemeldet. Auch Kirchheims OB Angelika Matt-Heidecker war betroffen. Ihr Dienstwagen hat vermutlich nur noch Schrottwert. Die Polizei meldet, dass ein Dieb in der Nacht zum Montag in der Kirchheimer Schöllkopfstraße ein Autoradio gestohlen hat. Aufbrechen musste er das Auto nicht, denn „durch den Hagel wurde die Heckscheibe des Ford zerstört“.
Besonders schlimm wütete das Unwetter laut Feuerwehr über Frickenhausen. Dort war sogar die Unterstützung des THW notwendig, um die mehr als 50 Notfälle bewältigen zu können. Das THW unterstützte in Frickenhausen den Einsatz an einem Bauernhof. Durch den Sturm wurde das Dach der Scheune stark beschädigt, und die gesamte Ernte drohte durch die Wassermassen vernichtet zu werden.
Georg Enssle, der Geschäftsstellenleiter der Hagelabwehr im Rems-Murr-Kreis, hatte gestern zwei Hagelflieger im Einsatz, allerdings nicht im Landkreis Esslingen, denn nur die Stadt Esslingen und die Weingärtnergenossenschaft seien Mitglieder. Esslingen sei jedoch nicht gefährdet gewesen, da die hagelverdächtige Gewitterzelle von Tübingen in Richtung Schwäbisch Gmünd gezogen sei. Wobei die Hagelflieger verdächtige Wolken mit Silberjodid impfen, sodass die Wassertröpfchen als weicher Graupel ausfallen, bevor sie zu Hagelkörnern gefrieren können. Die SV Sparkassen-Versicherung rechnet in einer ersten Prognose in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Göppingen, Esslingen, Freudenstadt und Rottweil mit 25 000 Gebäudeschäden und einem Aufwand von 100 Millionen Euro. „Durch den extremen Hagel wurden viele Häuser sehr stark beschädigt, so dass wir mit einem viel höheren Schadenaufwand pro Gebäude rechnen, als das üblicherweise der Fall ist“, so Klaus Zehner, Vorstand Schaden/Unfall der SV. „Unsere Regulierer berichten von einem Schadensbild ähnlich dem verheerenden Hagelsturm in Villingen-Schwenningen 2005.“ Damals zahlte die SV insgesamt 250 Millionen Euro an ihre Kunden.

TIPPS FÜR GESCHÄDIGTE

Fotografieren Sie die wesentlichen Beschädigungen und melden Sie der Versicherung den Schaden sofort.
Mit unbedingt notwendigen Arbeiten, die den Schaden minimieren, wie das Anbringen von Planen an undichten Stellen des Dachs, können Sie sofort beginnen.
Die SV bietet einen schnellen Reparaturservice für Dachschäden an.
SV-Service: Tel. 0711/898-100
 

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Esslinger Zeitung online entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

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