

Zum ersten Mal seit der Einweihung ihrer neuen Feuerwache im Jahr 2008 hat die Freiwillige Feuerwehr Esslingen am Wochenende ihre Tore für Besucher geöffnet. Entsprechend groß war die Resonanz: Am Samstag war bei 700 Gästen Einlassstopp. Und am Sonntag gab es ein buntes Programm für die ganze Familie mit Bewirtung, Unterhaltungsmusik und Infos zum Brandschutz. Ausgiebig konnten die Besucher hinter die Kulissen der Esslinger Wehr blicken und sich von den Fachleuten in die Geheimnisse des Löschwesens einweihen lassen. Nicht nur die Kinderaugen leuchteten bei den Führungen durch die Feuerwache, bei der Fahrzeugschau und bei den Fahrten mit dem Löschauto. Da war auch mancher Vater überglücklich, seinen Sprössling bei einer Spritztour begleiten zu dürfen.
Partystimmung bis Mitternacht
Zahlreiche Besucher tummelten sich am Samstag rund um die Feuerwache an den Pulverwiesen und feierten bis Mitternacht. Die Unterhaltungsband Tuxedo und Stargast Daria Kinzer, die schon beim Eurovision Song Contest und beim „Supertalent“ angetreten war, unterhielten das Publikum. Und obwohl manche gerne weiter gefeiert hätten, war um Mitternacht Schluss: „Die Feuerwehr muss da natürlich mit gutem Beispiel voran gehen“, stellte Thomas Kroll, Kommandant der Abteilung Stadtmitte, fest, der sehr zufrieden mit dem Erfolg des ersten Feuerwehrfest-Tages war.
Am Sonntag gab es ein Familienprogramm rund um das Thema Feuerwehr. Der ausgefahrene Drehleiterwagen aus dem Jahr 1955, geschmückt mit der Esslinger Flagge, lud schon von weitem aufs Festgelände ein. Vor den Feuerwehrautos bildeten sich immer wieder Warteschlangen mit Neugierigen, die sich die Einsatzfahrzeuge auch von innen anschauen wollten. Ebenso begehrt waren die Führungen durch die Feuerwache und die Spritztouren mit dem Einsatzwagen. Mancher Vater erklärte sich bereit, seinen Sprössling im Löschfahrzeug zu begleiten. „Du musst da nicht mitkommen“, versicherte der fünfjährige Malte selbstbewusst - doch da saß sein Papa schon mit im Wagen.
Der Nachwuchs darf üben
In der Fahrzeughalle unterhielten derweil der Musikverein Wäldenbronn und der Spielmannszug Denkendorf die Besucher, während die rund 60 Helfer der Feuerwehr die Gäste beim Mittagstisch mit Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken versorgten. Die Jugendfeuerwehr leitete draußen den potenziellen Nachwuchs bei ersten Löschversuchen mit der Wasserspritze an, andere tobten unterdessen auf der Hüpfburg oder drehten ihre Runden mit dem Karussell.
Auch Nützliches und Informatives stand auf dem Programm: Die Vorführungen mit dem Rauchhaus zeigten anschaulich, wie sich Rauch bei einem Brand im Gebäude ausbreitet. „Im Schlaf haben wir keinen Geruchssinn und bemerken den giftigen Rauch nicht. Da reichen zwei bis drei tiefe Atemzüge zur Bewusstlosigkeit“, erklärte ein Brandschutzexperte. Zu Demonstrationszwecken gaben Rauchmelder immer wieder lautstark Alarm. „Das sind wahre Lebensretter, die schon ab etwa 15 Euro äußerst zuverlässig sind“, versicherte der Fachmann.
Seit Einführung der Rauchmelderpflicht im Land Anfang 2015 ist die Feuerwehr Esslingen ein paar Mal öfter als vorher umsonst ausgerückt. „Manchmal rufen besorgte Nachbarn die Feuerwehr, weil sie nebenan den Rauchmelder hören. Dabei hat jemand nur einen Topf auf dem Herd vergessen und kriegt den Alarm so schnell nicht aus“, erzählte Thomas Kroll. Das sei aber nicht schlimm, die lebensrettende Funktion von Rauchmeldern sei unbestritten. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig im Einsatz“, sagte der Kommandant.