

ESSLINGEN: Gemeinderat bei nur einer Enthaltung für den Standort an der Barbarossastraße - Stadträte loben Beitrag für mehr Sicherheit
Lange Zeit musste die Wäldenbronner Feuerwehr unter völlig unzureichenden Arbeitsbedingungen für die Sicherheit der Menschen im Stadtteil und darüber hinaus sorgen. Nun zeichnet sich ein Ende der Situation ab, nachdem der Esslinger Gemeinderat gestern bei nur einer Enthaltung von Stadträtin Dilek Toy (FÜR) grünes Licht für einen 2,15 Millionen teuren Neubau auf dem bisherigen Bolzplatz zwischen Barbarossastraße und Krebenwiesenweg in Wäldenbronn gegeben hat. Nach Einschätzung von Stadtbrandmeister Oliver Knörzer wird es aber wohl noch etwa drei Jahre dauern, bis die neue Wache in Betrieb gehen kann. So lange geht es am alten Standort in der Alten Kelter in Wäldenbronn weiter.
Die Klagen der Feuerwehrleute, die ihren Dienst einerseits sehr erfolgreich und andererseits unter erschwerten Bedingungen verrichten, sind im Gemeinderat und in der Verwaltung letztlich auf offene Ohren gestoßen. Schnell vom Tisch waren Pläne, die Feuerwehrabteilungen Wäldenbronn und Sulzgries zusammenzulegen. Denn im Brandfall wären so Teile des Esslinger Nordens nicht mehr in der vorgeschriebenen Zeit erreichbar. Auch alternative Standorte für den Neubau der Wäldenbronner Wehr an der Barbarossastraße wie der Parkplatz des Schelztor-Gymnasiums, ein Platz auf der Flandernhöhe oder im Greut hätten nach den Untersuchungen der Feuerwehr zu verlängerten Ausrückzeiten und somit zu einem erhöhten Risiko geführt. Vereinzelt haben Anwohner kritisiert, dass die Alternativen nicht weiter verfolgt wurden und der Bolzplatz dem neuen Feuerwehrgerätehaus weichen muss. Nicht betroffen von den Bauplänen sind der Spielplatz sowie das Kleinspielfeld auf dem Gelände. Vor einigen Wochen hatte sich auch der Bürgerausschuss Wäldenbronn für die Variante an der Barbarossastraße ausgesprochen.
Die Freiwilligen der Wäldenbronner Wehr zeigten gestern im Gemeinderat Präsenz und sie waren am Ende froh, dass die Zeit bis zur neuen Wache zumindest absehbar ist. Für das Baugrundstück an der Barbarossastraße wird es ein Bebauungsplanverfahren geben, in dem es auch um die Neuordnung der dort vorhandenen Sport- und Freizeitflächen gehen wird. Darauf wies gestern Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht hin. Denn für ihn steht außer Frage, dass die Spielflächen für den Stadtteil eine große Bedeutung haben.
„Die Schlagkraft wird erhöht“
Ein neuer Standort direkt im Zentrum des Stadtteils mit guten Zu- und Abfahrtmöglichkeiten - das ist für Stadtrat Otto Blumenstock (SPD) und seine Fraktion eine überzeugende Lösung. Wenig Verständnis hat er für das Engagement einiger Bürger, die einen Bolzplatz offenbar für wichtiger hielten, als die Feuerwehr mit ihrem Auftrag, für Sicherheit in der Stadt zu sorgen. Auch für Stadtrat Ernst Mauz (CDU) ist die Notwendigkeit einer neuen Wache unbestritten und der zentrale Standort mitten in Wäldenbronn richtig. Das erhöhe die Schlagkraft der gesamten Feuerwehr in Esslingen.
Daniela Hemminger-Narr (Freie Wähler) sprach ebenfalls von einem dringend notwendigen Neubau, „der unser aller Sicherheit dient“. Carmen Tittel (Grüne) lobte, dass die Spielflächen überwiegend erhalten werden können. Zustimmung kam auch von Martin Auerbach von den Linken und von Ulrich Fehrlen von der FDP für die neue Wache und für den Standort.
Feuerwehr in Zahlen
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Wäldenbronn soll Platz für bis zu drei Einsatzfahrzeuge bieten. Geplant wird es für 45 Einsatzkräfte (37 Männer, acht Frauen) auf einer Nutzfläche von 485 Quadratmetern. Vorgesehen sind 27 Parkplätze auf dem Grundstück.
Der Freiwilligen Feuerwehr Wäldenbronn wird eine effiziente Arbeit bescheinigt, trotz beengter Verhältnisse am derzeitigen Standort in der Alten Kelter. 43 Mal waren die Feuerwehrleute am vergangenen Jahr ausgerückt, 2015 gab es insgesamt 44 Einsätze.