Feuerwehr Esslingen am Neckar

Zentraler Einstieg

Notruf: 112

Headline Grafik: BerichtePresse
Berichte  Presse

18.02.2020

Wohnheim in Plochinger Straße unbewohnbar

EZ online - Simone Weiß

In den frühen Morgenstunden musste die Feuerwehr ausrücken: Ein Männerwohnheim war in Brand geraten. Eine Person wurde verletzt. Die Brandursache ist noch unklar.
Esslingen - Autofahrer bremsen ab und schauen verdutzt durch die Windschutzscheibe. Eine Passantin fragt neugierig: „Wann ist denn das passiert?“. Und vor dem Haus in der Plochinger Straße 152 in Esslingen stehen Menschen und schauen an der geschwärzten Außenfassade des Gebäudes hoch. Auf der Zufahrt liegen Schutt, Glasscherben und Holzscheite, die Rollläden im Erdgeschoss sind teilweise heruntergelassen, Fensterscheiben in den anderen Etagen fehlen, die oberen Stockwerke weisen deutliche Brandspuren auf. „Ich habe die Feuerwehrsirenen heute Nacht gehört. Von Sulzgries und Esslingen sind sie mit Drehleitern gekommen – da muss etwas Schlimmeres sein“, erklärt einer der Passanten. Stimmt. Am frühen Dienstagmorgen, 18. Februar, gegen 5.45 Uhr ist nach Polizeiangaben wohl in einem Zimmer im ersten Obergeschoss des Gebäudes ein Feuer ausgebrochen, und die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Ein Bewohner war im Haus
An der Haustür klebt ein Zettel. „Das Gebäude ist derzeit nicht bewohnbar“, seht darauf. Die Bewohner sollen sich bei der Obdachlosenbehörde der Stadt Esslingen melden, Kontaktdaten und Telefonnummern stehen ebenfalls auf dem Infoblatt. In dem von der Stadt angemieteten Gebäude, so erklärt Pressesprecher Roland Karpentier, lebten bisher neun Männer. Alle mit einem Fluchthintergrund, einige von Obdachlosigkeit betroffen. Acht der neun der Bewohner waren zum Brandzeitpunkt nicht im Hause: Etwa die Hälfte konnte bis Dienstagnachmittag über den Brand informiert werden, die anderen Betroffenen ahnten noch nichts. Roland Karpentier: „Ihre Besitztümer sind alle verbrannt. Sie haben quasi nichts mehr. Als die Feuerwehr eintraf, kam ihnen ein Mann im Schlafanzug mitten in den Flammen entgegen.“ Dieser 48-jährige Bewohner befand sich als einziger im Gebäude, er erlitt eine Rauchvergiftung, wurde am frühen Morgen vom Rettungsdienst versorgt und dann stationär in eine Klinik eingeliefert. Das Gebäude in der Plochinger Straße ist durch den Brand stark beschädigt worden: „Die Bewohner wurden durch das Amt für Soziales, Integration und Sport in anderen Einrichtungen im Stadtgebiet untergebracht“, erklärt Roland Karpentier. Zur Erstversorgung haben die Männer Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kleidung und einen Gutschein über 100 Euro, auch zur Ersatzbeschaffung von Winterkleidung, von der Stadt erhalten.
Großaufgebot der Feuerwehr
Vor dem Eingang des ausgebrannten Hauses steht ein städtischer Mitarbeiter. Seit 6.30 Uhr ist er im Einsatz, erzählt er. Sein Job: verhindern, dass jemand hinein geht. Er warte auf den Schlüsseldienst, erklärt er, das Schloss werde ausgetauscht, die Haustür abgesperrt. Aus Sicherheitsgründen soll niemand ins Gebäudeinnere gelangen. Viel zu gefährlich. Für den städtischen Mitarbeiter ist es ein langer Tag. Und anstrengend war es auch für die Helfer. Am Dienstagmorgen um 5.44 Uhr war die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst durch mehrere Anrufe über den Brand in dem Wohnheim informiert worden, um 5.49 Uhr waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort, um 6.08 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Wie die Feuerwehr mitteilt, waren die Abteilungen Stadtmitte, Berkheim, Sirnau, Sulzgries, Zell und die hauptamtliche Abteilung der Feuerwehr Esslingen mit 13 Fahrzeugen und 62 Einsatzkräften vor Ort. Ebenso Rettungsdienst und Polizei.
Rätsel um die Brandursache
Sie kann zur Brandursache noch keine Angaben machen. Eine vorsätzliche Brandstiftung oder eine Fremdeinwirkung schließt Michael Schaal von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen, das auch für den Kreis Esslingen zuständig ist, nach bisherigen Erkenntnissen aus. Die Feuerwehr habe im Laufe des Dienstags noch einzelne Glutherde bekämpfen müssen, die Gefahr für die ermittelnden Kollegen sei zu groß gewesen, daher müsse mit den kriminaltechnischen Untersuchungen noch gewartet werden. Auch zur Schadenshöhe kann er noch keine Angaben machen. Sie bewege sich aber im sechsstelligen Bereich. Genaueres wird das Brandgutachten ergeben. Die Bewohner wird das weniger interessieren: Sie haben ihre ganzen Habe verloren.
Bereits im November 2019 hatte es im Nebengebäude in der Plochinger Straße 150 einen Brand gegeben.

Dieser Artikel wurde original aus dem/der EZ online entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

Feuerwehr Esslingen am Neckar

Zentraler Einstieg

Hauptfeuerwache
Pulverwiesen 2 | 73728 Esslingen a.N.
©2025 FEUERWEHR ESSLINGEN AM NECKAR - ZENTRALER EINSTIEG I Kontakt I Impressum I Datenschutz I Intern I Cookie-Einstellungen