Anlass für diese Esslinger Eigenkonstruktion war ein Einsatz im Jahr 1973. Nach einem Bauunfall in Tischardt musste ein verletzter Arbeiter über die Drehleiter aus großer Höhe gerettet werden. Da die Nürtinger Feuerwehr zu diesem Zeitpunkt keine geeignete Drehleiter zur Verfügung hatte, wurde die Drehleiter aus Esslingen alarmiert. Damals musste die Krankentrage provisorisch mit Seilen auf dem stehenden Korb befestigt werden um die Rettung durchführen zu können. Für alle Beteiligten war klar, dass sich so ein Fall nicht wiederholen dürfe. Es wurde eine entsprechende Halterung für die Krankentrage konstruiert. Die Halterung bestand im wesentlichen aus zwei U-Schienen aus Stahl. Ein Drehkranz war nicht vorhanden, weshalb das betreffende Haus immer im rechten Winkel angeleitert werden musste. Zum Transport wurde die Halterung hinter der Staffelkabine befestigt. Problematisch war die zulässige Korbbelastung, da die Drehleiter lediglich einen Zwei-Mann-Korb besaß und die Krankentragenhalterung selbst sehr schwer war. Zur Begleitung des Patienten im Korb musste also immer ein besonders leichter Feuerwehrmann eingesetzt werden. Die Esslinger Erfindung war Thema eines Fernsehbeitrages des damaligen SDR. Im Rahmen einer Übung kam die Drehleiter dabei am Kessler-Haus zum Einsatz. Es waren neben der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen auch die neuesten Fahrzeuge von Polizei und Deutschem Roten Kreuz beteiligt. Der Streifenwagen der Polizei wurde nach zweiwöchigen Verhandlungen eigens für die Fernsehsendung von Stuttgart nach Esslingen beordert!
Alle später beschafften Drehleitern der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen sind mit einer Krankentragenhalterung ausgestattet und kommen regelmäßig zur Unterstützung des Rettungsdienstes zum Einsatz, wenn zum Beispiel die Enge des Treppenhauses einen Transport des Patienten auf diesem Weg nicht zulässt. Durch den Drei-Mann-Korb der Drehleiter Baujahr 2000 und die Konstruktion der Halterung aus Aluminium konnte auch das Problem der Korbbelastung zufriedenstellend gelöst werden.