Im Juli 1984 ereignete sich in einem Gebäude der Fachhochschule für Technik an der Neckarstraße, in dem unter anderem viele Labors untergebracht waren, eine weitere folgenschwere Gasexplosion. Der damalige Stadtbrandmeister Herbert Mößner erinnert sich: "Bei unserem Eintreffen waren Gebäudeteile eingestürzt, starker Gasgeruch war an der Einsatzstelle feststellbar". Es ereigneten sich zahlreiche Sekundärbrände, die zum Teil schlecht bis gar nicht zugänglich waren, da weitere Teile einzustürzen drohten. Die Nachbarschaft war durch diese Sekundärbrände akut gefährdet. Die Freiwillige Feuerwehr Esslingen bekämpfte die Brände, nahm Messungen der Gaskonzentration vor und evakuierte umliegende Gebäude, insgesamt war sie über 20 Stunden im Einsatz. Es waren glücklicherweise keine verschütteten Personen zu beklagen, da sich die Explosion nachts ereignete. Wie durch ein Wunder wurde auch sonst niemand verletzt. Der Sachschaden war jedoch immens: Das Gebäude wurde vollständig zerstört, ebenso wie die Fensterscheiben im weiten Umkreis um die Einsatzstelle. Der Schaden belief sich auf 15 Millionen DM. Die Ursache des Unglücks war im unkontrollierten Austreten von Erdgas aus dem offenen Ende einer vorübergehend stillgelegten, durchtrennten Gasleitung zu suchen, die gegenüber der Hauptleitung, von der sie abzweigte, mit einem Ventil abgetrennt war. Der Erhöhung des Gasdrucks im Rahmen von Umstellungsmaßnahmen hatte dieses Ventil wohl nicht mehr standgehalten und wurde undicht (Bericht in der Abendschau des SDR, Juli1984). So konnte sich die Atmosphäre an der späteren Unglücksstelle langsam mit Gas anreichern.