Das "Dritte Reich" war ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren. Die Nationalsozialisten griffen entscheidend in das Feuerlöschwesen ein, der diktatorische Staat riss alle Aufgaben der öffentlichen Ordnung an sich. Die Feuerwehren wurden "gleichgeschaltet", neu organisiert und zentralisiert. Mit dem "Preußischen Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 1. Januar 1934" wurden die Feuerwehren aus ihrer privatrechtlichen Grundlage als Vereine genommen und als "Polizeiexekutive besonderer Art" im Polizeirecht verankert, Es wurde der Begriff der Feuerlöschpolizei geschaffen.
Auch in Esslingen kam es zu Neuorganisationen, die große Enttäuschung auslösten. Bereits zum 1. Oktober 1933 sollten der Verwaltungsrat, die Spielleute, der Löschzug 3, die Löschzüge Mettingen und Oberesslingen aufgelöst und am 1. Januar 1934 die restlichen 13 Filial-Löschzüge unter insgesamt fünf Kommandos gestellt werden. Der Verwaltungsrat leistete gegen diese Verkleinerung zunächst Widerstand, Die Stadt Esslingen jedoch, in den frühen dreißiger Jahren auf dem Gipfel einer wirtschaftlichen Krise, musste dringend sparen. So wurde 1933 eine Kommission zur Verkleinerung der Wehr gebildet.
Von ursprünglich 840 blieben am Ende der Maßnahmen noch 350 Feuerwehrleute übrig, 90 davon in Esslingen selber. Die Löschzüge Mettingen und Oberesslingen waren aufgelöst worden, ebenso wurden die Zusammenlegungen vollzogen. Es blieb jedoch ein neu ernannter Verwaltungsrat bestehen, der sich übrigens kaum vom alten unterschied, er war lediglich etwas kleiner. Nationalsozialisten hatten keine führenden Positionen inne. Kommandant Albert Gänzle und Hauptmann (und späterer Kommandant) Friedrich Haug waren Gemeinderäte der Deutschen Demokratischen Partei (aufgelöst in Esslingen am 28. Juni 1933). Erst der 1938 eingesetzte Wehrführer Karl Fischer war bis zu seiner Ernennung zum Löschzugführer 1934 Mitglied in der SA.