Seit 1933 wurden die Feuerwehr auf ihre Aufgabe in einem neuen Krieg vorbereitet. Eine zunehmende Aufgabenorientierung an den Erfordernissen des Kriegs, vor allem im Bereich des Luftschutzes, des Gasschutzes und des Entgiftungsdienstes, wiesen deutlich den Weg der Einbindung in die Kriegsmaschinerie der Nazis.
Hitlers Wahn vom Großdeutschen Reich und Weltherrschaft bekam auch die Esslinger Feuerwehr zu spüren. Ab 1942 musste sie insgesamt 32-mal (14-mal in Esslingen, 18-mal außerhalb) zu Großeinsätzen nach Luftangriffen ausrücken. Die Nähe zu Stuttgart wirkte sich fatal aus, denn es kam vor, dass die Esslinger Feuerwehr zu einem Bombenangriff nach Stuttgart ausrücken musste, während auch Esslingen selbst von dem gleichen Angriff betroffen war. Besonders hart traf es die Esslinger Feuerwehr im Juli 1944, als sie zunächst vom 21. bis 23. in Liebersbronn im Einsatz war, und dann am 25., 26., 28. und 29. nach Stutttgart ausrücken musste. Die Luftangriffe und Löscheinsätze fanden stets nachts statt, und die Mannschaften waren durch Einberufungen und meist ältere und teilweise unerfahrene Ersatzleute bedeutend geschwächt. HJ-Angehörige oder Frauen kamen in Esslingen im Gegensatz zu anderen Städten jedoch nie zum Einsatz.