Nach der Kapitulation kamen die Feuerwehren in den Zuständigkeitsbereich der Aliierten. Sie wurden "entnazifiziert" und in den meisten Orten die Kommandanten gewechselt. Die Feuerwehr gehörte also nicht länger zur Polizei, sondern wurde wieder eine eigenständige Organisation unter Aufsicht der Militärverwalter.
Dem Kommandantenwechsel kam Karl Fischer durch seinen Rücktritt im September 1945 zuvor. Die amerikanische Militärregierung musste nun einen neuen Kommandanten ernennen und fand in dem bisherigen Stellvertreter Fischers, Paul Friesch, den geeigneten Mann: "Nachdem kürzlich Oberbürgermeister Dr. Landenberger mitgeteilt hat, daß der zukünftige Wehrführer ein Mann sein müsse, der der Partei nie angehört hat, bat er, einen Vorschlag für die Nachfolge Fischers zu machen. Schließlich it es gelungen, den Wehrmeister der Feuerwehr Friesch, Paul, der seit 1926 der hiesigen Wehr angehört, zu bewegen, das Amt des Wehrführers zu übernehmen. Er hat allerdings die Bedingung angeknüpft, daß die bisherigen Führer in ihren Stellungen bleiben und ihn in der bisherigen Weise unterstützen. Friesch übernahm den Posten und blieb Kommandant bis 1953. In dieser Zeit wurden die demokratischen Strukturen (Wahlen, Hauptversammlung...) sukzessive wieder eingeführt.